Kommunale Allianz bewährt sich

20.7.2020, 15:07 Uhr

Bei der Sitzung auf Burg Hoheneck wurde Ipsheims neu gewählter Bürgermeister Stefan Schmidt im Kollegenkreis willkommen geheißen. Der zwischen den Naturparken Frankenhöhe und Steigerwald gelegene Markt Ipsheim fügt sich mit seinen Winzern, Heckenwirtschaften und Weinfesten gut in die Allianz ein, wurde bei deren jüngstem Projekt – einem "Aischgründer GenussRadweg" - festgestellt. Dieser führe durch die sechs Allianzgemeinden Baudenbach, Dietersheim, Diespeck, Gutenstetten, Ipsheim und Neustadt/Aisch. Die Radfahrer würden durch die herrliche, vielgestaltige Landschaft mit ihren typischen fränkischen Ortschaften und attraktiven Einkehrmöglichkeiten für die Mühen reich belohnt, stellte ihn Allianzmanager Rüdiger Eisen vor.

Der "GenussRadweg" biete sich als Tour für Genussradler ebenso an, wie für sportliche Fahrer, für E-Biker und Familien mit Kindern, Naturfreunde, Kulturliebhaber. Herrlichen Naturplätze, Kirchen, Biergärten und Weinberge würden zur wohlverdienten Pause einladen und auch die Fans der regionalen kulinarischen Genüsse kämen ganz sicher auf ihre Kosten, so Eisen, der derzeit die Umsetzung einer neuen Freizeitkarte für den "Aischgründer GenussRadweg" koordiniert. Ab September 2020 ist dann die neue Freizeitkarte bei der Kommunalen Allianz und in den Kommunen erhältlich. Viele Informationen rund um diesen herrlichen Radweg, wie beispielsweise Unterkunftsverzeichnis, Gastronomie und Direktvermarkter sind ab sofort unter www.genussradweg.de abrufbar.

Der Allianzmanager stellte die diversen Projekte vor. So wird das Konzept eines Kernwegenetzes erarbeitet. Dieses dient als strategische Planungsgrundlage für eine zukunftsfähige Bewirtschaftung der Flur. Es beinhaltet einen konkreten Wegenetzplan der Kernwege - Hauptwirtschaftswege zur überörtlichen Erschließung der landwirtschaftlichen Flur -, eine einfache bautechnische Beurteilung und Aussagen zur Umsetzungsempfehlung hinsichtlich des Ausbaus beziehungsweise der Sanierung dieser Wege.

Nach etlichen Ortsrunden und Gesprächen befinde sich nun das Projekt in der letzten Phase der Umsetzung. Im Frühjahr 2021 folge die finale Prüfung durch das Amt für ländliche Entwicklung, sowie die endgültige kommunale Beschlussfassung, so Rüdiger Eisen. Er ging ferner auf die " als zentrales Vermarktungsinstrument der Allianz NeuStadt und Land entwickelte gemeinsame Website" vor. Unter "www.neustadtundland.de" informiert diese über die Arbeit und Projekte der Kommunalen Allianz. In verschiedenen Rubriken können Interessierte mehr über die Idee der Allianz, die Mitgliedskommunen sowie die aktuellen Projekte erfahren. Im gemeinsamen Veranstaltungskalender finden sich alle Veranstaltungen im Allianzgebiet auf einen Blick. Die Seite verfügt dazu über ein Kontaktformular und einen Downloadbereich, in dem das ILEK heruntergeladen werden kann. Die optische Darstellung und die dauerhafte Pflege der Seite wird vom Allianzmanagement erledigt.

Synergieeffekte durch Kooperation

Ein weiteres Projekt ist die "Potenzialanalyse Verwaltungskooperation". Durch den gemeinsamen Einkauf von Gütern können Kommunen günstigere Konditionen am Markt nutzen. Die Bündelung der Nachfrage führt zu einer stärkeren Marktposition. Durch den zentralen Beschaffungsvorgang sinken zudem die Verwaltungskosten für die einzelnen Kommunen. In der Vergangenheit habe die Allianz durch die Verwaltungskooperation beziehungsweise den gemeinsamen Einkauf bereits Synergieeffekte nutzen und Mengeneffekte generieren können, berichtete der Allianzmanager.

Um den gemeinsamen Einkauf zu professionalisieren und zu systematisieren werde derzeit eine Potenzialanalyse zum gemeinsamen Einkauf durch ein externes Beratungsunternehmen durchgeführt. Die externe Untersuchung solle klären, welche Felder sich für den interkommunalen Einkauf eigneten und mit welchem Einsparpotenzial durch den gemeinsamen Einkauf zu rechnen sei. Weiterhin solle das Konzept "Prozesse und Abläufe untersuchen sowie Prozessbeschreibungen liefern, die zeigen, wie der interkommunale Einkauf von statten gehen kann". Diese arbeitsteilige Kooperation stärkt das Miteinander und stellt die Zusammenarbeit in der Kommunalen Allianz NeuStadt und Land auf eine neue Ebene.

Insbesondere sollen auch die Themen Nachhaltigkeit und Fair Trade Beachtung finden. Das Allianzmanagement entwarf gemeinsam mit dem Planungsbüro einen ausführlichen Fragebogen zu Beschaffungen. Die Fragebögen werden derzeit vom Fachbüro ausgewertet und. Die Fertigstellung der Potentialanalyse ist noch im Jahr 2020 zu erwarten.

Gebäudeleerstände reduzieren

Durch den Aufbau eines aktiven Flächenmanagements soll die Innenentwicklung der Ortschaften gestärkt werden. Ziel ist es nach Auskunft von Rüdiger Eisen, bestehende Flächen im Innenbereich zu identifizieren und Gebäudeleerstände zu vermeiden beziehungsweise zu reduzieren. Hier sind verschiedene Maßnahmen angedacht wie etwa Aktionen zur Sensibilisierung der Bevölkerung (Aktionstage Innenorte), Beratungsangebote für Eigentümer oder die Schaffung von Investitionsanreizen.

Als Grundlage dient zunächst die Bestandserhebung der Innentwicklungspotenziale im Allianzgebiet. Allianzmanager Rüdiger Eisen erhob zunächst das Innenentwicklungspotenzial in Gutenstetten. Aus den Ergebnissen sollen sich weitere Maßnahmen zur Förderung und Beratung (z.B. Impulsberatung) der Innenentwicklung ableiten.

Die Kommunale Allianz "NeuStadt und Land e.V." hat das Thema "Innenentwicklung" zu einem ihrer Schwerpunkte erklärt, um gegen innerörtlichen Leerstand vorzugehen und den Flächenverbrauch zu verringern, wurde bei der Sitzung erklärt. Die Eigentümeransprache werde dabei als einer der entscheidenden Erfolgsfaktoren bei der Gewinnung von städtebaulichen Optionen im Innenbereich von Ortsteilen gesehen. Aus diesem Grund würden Impulsberatungen für Bauinteressenten angeboten. Im laufenden Verfahren wurden bereits 11 Beratungen vom Architekturbüro durchgeführt. Die Impulsberatungen sind derzeit weiterhin möglich.

Leuchtturmprojekt "AST"

Neben der Erarbeitung eines gemeinsamen Kernwegenetzes und dem Projekt Regionalbudget, über das derzeit 13 Kleinprojekte gefördert und umgesetzt werden, die den Zielstellungen des Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzepts der Allianz entsprechen, hob Bürgermeister Meier das "Leuchtturmprojekt" Anrufsammeltaxi (AST) hervor. Gerade in den Ortsteilen der Kommunalen Allianz sei die Versorgung mit Linienbussen oftmals nur spärlich ausgeprägt. Auch so mancher Schulbus sei lange unterwegs, um die Kinder nach Hause zu bringen. Hier komme das Anrufsammeltaxi (AST) ins Spiel. Vergleichbar mit einem "normalen” Taxi, bediene es das gesamte Allianzgebiet.

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