Neue Produktionsstätte in Gallmersgarten geplant

26.10.2013, 11:59 Uhr
Neue Produktionsstätte in Gallmersgarten geplant

© Hans-Bernd Glanz

Der hatte die Ge­meinderäte zuvor ausführlich über eine geplante Produktionsstätte zur Schaumglasherstellung im Ortsteil Steinach/Bahnhof informiert.

Seit einigen Monaten ist eine Halle auf dem Betriebsgelände der Zim­mermanngruppe im westlichen Indus­triegebiet des Gallmersgartener Orts­teils ungenutzt. Sie hatte zuvor einen Betriebsteil der in Insolvenz gegan­genen Ipsheimer Firma Fachvertrieb für erneuerbare Energien (FEE) be­herbergt. Geht es nach Alois Zim­mermann und seinem Sohn Professor Boris Zimmermann, wird in dieser Halle künftig Schaumglas, ein neuar­tiges Dämmmaterial mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten, hergestellt.

Auf der Suche

Auf der Suche nach einem Ge­schäftspartner wurde Boris Zimmer­mann in der in Zell am Main ansässi­gen Schaumglas Global Consulting Gmb H fündig. Deren Geschäftsfüh­rer Diplom-Ingenieur Hartmut Ja­ques stellte im Gemeinderat die ge­plante Betriebsansiedlung vor.

Die neu zu gründende Gmb H, in der zunächst sechs Arbeitsplätze ge­schaffen werden sollen, wird Schaumglasschotter herstellen. Ver­einfacht dargestellt entsteht aus Glasmehl, das aus Recyclingglas ge­wonnen wird, unter Zugabe eines Bläh- oder Schäummittels auf einem Trägermaterial aus Glasflies ein fes­ter Dämmstoff. Dieser wird in einem Tunnelofen mit bis zu 900 Grad „ge­backen“. Am Ende ist nach der Ab­kühlung ein leich­ter, anorganischer Baustoff entstan­den. Einsetzbar ist dieses Material so­wohl für den Stra­ßen- und Gleisunterbau als auch beim Sportanlagenbau. Außerdem ist es zur Wärmedämmung und für Schallschutzzwecke geeignet.

Als optimal bezeichnete Jaques in seinem Vortrag die Lage des Gewer­begebietes unweit der Autobahn 7. Nach den Worten des Ingenieurs wird derzeit der überwiegende Teil der Produktion im süddeutschen Raum abgesetzt. Sollte eine Erweiterung nötig werden, so biete die Halle ge­nügend Platz für eine zweite Produk­tionslinie.

Ungiftiges Material

Darüber hinaus stehe auf dem Be­triebsgelände genügend Lagerungs­fläche zur Verfügung. Voraussetzung sei lediglich ein befestigter Unter­grund. „Das Material ist absolut un­giftig, deswegen muss der Unter­grund auch nicht versiegelt sein“, sagte Jaques.

Das Glasmehl wird per Lastwagen angeliefert, vorgesehen sei die Zwischenlagerung in einem rund 19 Meter hohen Silo. „Da sind wir aber variabel“, so der Ingenieur, „das geht auch niedri­ger mit einem grö­ßeren Durchmes­ser“. Zur Befeue­rung des Ofens sol­le Erdgas genutzt werden. Wegen des Baus einer Leitung stehe man mit dem zuständigen Energieversorger derzeit in Verhand­lungen, so die Firmenvertreter.

Laufen werde die Anlage, für die nach Zustimmung von Gemeinde und Behörden der Betriebsbeginn Mitte 2014 vorgesehen ist, im Drei-Schicht-Betrieb an sieben Tagen in der Woche. „Es macht keine Sinn, früh den Ofen anzuheizen und abends auszuschal­ten“, so Jaques. Drei bis fünf Lastwa­gen täglich seien für Anlieferung und Abtransport nötig, erfuhr Gemeinde­rätin Jutta Arlt auf Nachfrage zur Verkehrsbelastung. Die Einhaltung der im Bebauungsplan vorgegeben Lärmschutzwerte sei problemlos, wurde die Ratsrunde informiert. Ein Verfahren nach dem Bundesimmis­sionsschutzgesetz sei zum Betrieb der Anlage nicht erforderlich.

Auf Nachfrage aus der Ratsrunde erklärte Boris Zimmermann: „Fir­mensitz wird Steinach/Bahnhof, ganz klar“. Demnächst ist eine Vorbe­sprechung mit den zuständigen Mit­arbeitern im Landratsamt geplant, danach soll bereits der Antrag auf Nutzungsänderung gestellt werden.

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