Sauberes Wasser kommt die Ipsheimer teuer zu stehen
22.3.2013, 09:18 UhrEs sind nicht nur die maroden Kanäle in Kaubenheim, die, wie berichtet, einer dringenden Erneuerung bedürfen. Dazu kommt, dass in zwei Ortsteilen die Einleitungsgenehmigungen für die dortigen Teichkläranlagen bald auslaufen, die Kläranlage in Ipsheim überlastet ist. Von "unabwendbaren Investionen“ in Höhe von vier Millionen Euro, mit denen das beauftragte Ingenieurbüro rechnet, sprach der Bürgermeister in der Versammlung in Ipsheim. Diskussionsbedarf hatten die an diesem Abend anwesenden Bürgern in dieser Sache allerdings keinen.
Zwar habe man in Sachen Fremdwassersanierung sehr gute Erfolge erzielen können, sagte Müller. Trotzdem sei die Anlage in Ipsheim nach wie vor sowohl hydraulisch als auch bezüglich der Schmutzfracht "extrem überlastet“. Ausgelegt für 2000 Einwohner-Werte, habe die Anlage derzeit Schmutzwassermengen, die der Belastung durch 4200 Einwohner entsprechen, zu bewältigen. Eine Erweiterung, wahrscheinlich um ein Nachklärbecken, sei erforderlich.
Weitere Ortsteile betroffen
Bis zum Ende des Jahres sollten auch Sanierungskonzepte für die Ortsteile Weimersheim und Eichelberg vorliegen. Aufgrund neuer gesetzlicher Vorschriften sei eine Verlängerung der Betriebsgenehmigung nicht möglich, sagte Müller. Entweder müsse teuer nachgerüstet werden, oder aber über eine Druckleitung an die zentrale Anlage in Ipsheim angeschlossen werden. Das Gleiche gilt prinzipiell für Mailheim. Nur dass dort die Teichanlage neueren Datums ist, ihre Genehmigung erst in etwa 20 Jahren ausläuft.
Besonders bitter für die Ipsheimer ist, dass sie für die anstehenden enormen Investitionen keinerlei staatliche Zuschüsse erwarten dürfen, wie Frank Müller erklärte. Damit müssten die Kosten von den Grundeigentümern über Beiträge beziehungsweise von den Bürgern über die Gebühren getragen werden. "Dies ist eine sehr große Herausforderung, der wir uns leider stellen müssen.“ Um die Belastung "so gering wie möglich“ zu halten, erfolgt die Umsetzung der Vorhaben in mehreren Bauabschnitten. Dadurch würden auch die zu erhebenden Beiträge auf mehrere Jahre gestreckt, sagte Müller. Ankündigen konnte er an diesem Abend, dass aufgrund der erfolgreichen Fremdwassersanierungen die Abwassergebühren 2014 zunächst einmal gesenkt werden.
Um "eine höchstmögliche Transparenz und eine gerechte Kostenverteilung zu gewährleisten“, habe der Gemeinderat ein unabhängiges Büro mit der Aufnahme der Hof- und Geschossflächen beauftragt, erklärte Müller. Diese sind maßgeblich für die zu erhebenden Beiträge. Sobald die Flächen ermittelt und die Berechnungen abgeschlossen seien, werde es wieder eine Bürgerversammlung geben, in der die Ergebnisse vorgestellt würden, sagte der Bürgermeister. Diese werde voraussichtlich im Herbst stattfinden.
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