Urphertshofen feiert seine 800-jährige Geschichte
15.7.2014, 10:23 UhrIn einzelne Aspekte der langen Geschichte des Ortes eintauchen können Besucher am Festwochenende selbst. Ausführlicher ist diese in der eigens zusammengestellten Chronik nachzulesen, für die Bernd Uhlmann viel in Archiven geforscht hat. Weit zurück reicht die Historie des Ortes, dessen Name wohl auf die Höfe eines Ritters Udelwart zurückgeht. Als Udelwarteshovin wird er 1214 in einer Urkunde erwähnt. Der Geistliche Arnoldus Camerarius, Pfarrer in Obernzenn, übertrug dem Stift Sankt Gumbertus in Ansbach ein von ihm gekauftes Grundstück in dem besagten Ort.
Teilweise im romanischen Stil
Die Endung auf -hofen legt nahe, dass es den Ort schon früher gab, zur Zeit der Karolinger im 8. oder 9. Jahrhundert. Doch bis sich der heutige Name durchsetzte, dauerte es lange. Als Ulberßoffen (1393), Ulwertzhouen (1478) und dann als Urpherzhoffen (1478) wird er bezeichnet. Diese Vielfalt gehe wohl auf das Unvermögen der Schreiber zurück, den etwas komplizierten Namen wiederzugeben, heißt es in der Chronik.
Die Existenz der Kirche ist nicht so früh zu belegen, auch wenn ihr teilweise romanischer Baustil auf das 12. und 13. Jahrhundert hinweist. Urkunden zur Stiftung und zur Baugeschichte fielen wie das Pfarrhaus zwei Bränden (1576 und 1677) zum Opfer. Die Sammlung der ältesten erhaltenen Rechnungen, wohl ursprünglich andernorts aufbewahrt, stammt aus dem Jahr 1614. Von Baumaßnahmen am Gotteshaus, aber auch von Bewirtung im Gasthaus zu besonderen Anlässen ist da die Rede. Für Uhlmann der Hinweis auf eine gesellige Dorfgemeinschaft.
Die wird sich auch am Wochenende wieder zusammenfinden. Reinhard Blank vom Organisationsteam hofft, dass auch möglichst viele Gäste mitfeiern wollen. Obernzenns Bürgermeister Markus Heindel obliegt es, das Fest am Samstagabend um 19 Uhr zu eröffnen. Ab 20 Uhr wird es dann gemütlich. Es spielt Alleinunterhalter Stefan Mening.
Historische Aufnahmen
Mit einem Festgottesdienst mit Abendmahl in der romanischen Kirche beginnt um 9.30 Uhr der Festsonntag. Dazu hat sich Landesbischof Bedford-Strohm als prominenter Festprediger angesagt. Für Musik sorgen Bernd Uhlmann und der Projektchor Urphertshofen. Weiter geht es im Festzelt mit Grußworten der Ehrengäste, darunter auch Schirmherr Landwirtschaftsminister Christian Schmidt. Anschließend gibt es Mittagessen. Ab 14 Uhr spielt der Musikverein Obernzenn. Es gibt Kaffee und Kuchen sowie reichlich Gelegenheit für die Erwachsenen, sich entspannt zu unterhalten, für Kinder ist ein eigenes Programm geboten.
Sich zurückerinnern, etwas Neues über den Ort lernen, das können Erwachsene oder aber die ganze Familie bei einer Bilderschau beziehungsweise zwei Führungen. In der Kirche werden unter dem Motto „Urphertshofen, einst und jetzt“ historische Aufnahmen gezeigt. Besucht werden können an diesem Tag aber auch die Bestelmeyer-Kapelle im Waldheim sowie der Linden-Krieger-Hain. Mit einem festlichen Konzert enden die Feierlichkeiten am Sonntag in der Kirche Sankt Jakobus und Nikolaus. Ab 17 Uhr wird dort unter der Leitung von Kantor Bernd Uhlmann musiziert. Trompetenklänge werden zu hören sein, ein kleines Orchester, Solisten sowie die Kleine Kantorei.
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