Bald ziehen 500 Flüchtlinge in ein Fürther Möbelhaus ein
10.9.2014, 08:27 UhrAuch ein leerstehendes Bürogebäude an der Nürnberger Stadtgrenze soll für die Unterbringung der Flüchtlinge genutzt werden.
Darüber hinaus kündigte Sozialministerin Emilia Müller (CSU) nach der Kabinettssitzung an, dass für den Notfall noch in diesem Jahr weitere 1100 Plätze dazukommen sollen. So will der Freistaat die beiden seit Monaten heillos überfüllten Erstaufnahmeeinrichtungen in München und Zirndorf entlasten. Derzeit sind insgesamt rund 3500 Flüchtlinge in den Erstaufnahmeeinrichtungen untergebracht. Müller sagte weiter, dass in den kommenden zwei Jahren in jedem Regierungsbezirk eine Erstaufnahmeeinrichtung entstehen soll – als weitere Standorte stehen bereits Deggendorf, Regensburg und Bayreuth fest.
In Unterfranken sei man in Schweinfurt auf einem guten Weg. In Augsburg stehe bereits ein Standort fest, den man allerdings erst nach weiteren Gesprächen mit der Stadt bekanntgeben könne, sagte Müller. Außerdem werde ihr Ministerium einen Notfallplan für weitere Erstaufnahmeplätze erarbeiten.
Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sagte, dass die Staatsregierung sich beim Bund für eine deutliche Aufstockung des Personals im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) einsetzen werde. Derzeit lägen bei der Nürnberger Bundesbehörde noch 100.000 unbearbeitete Asylanträge.
Dazu komme, dass von den 200.000 heuer bundesweit erwarteten neuen Asylbewerbern rund 40.000 aus Westbalkan-Staaten kämen. Die Anerkennungsquote für Länder wie Mazedonien, Serbien oder Bosnien liege jedoch bei unter einem Prozent. Diese Länder müssten daher als sichere Drittstaaten eingestuft werden.
Herrmann und Müller kündigten weiter an, dass es einen Asylgipfel geben werde, an dem unter anderem Vertreter von Kirchen, Wohlfahrtsverbänden und Bezirksregierungen teilnehmen sollen. Das erste Treffen soll am 16. September in der Bayerischen Staatskanzlei stattfinden.
Klinikum Nürnberg unterstützt Asylbewerber
Unterdessen haben Beschäftigte des Klinikums Nürnberg beschlossen, den Asylbewerbern, die derzeit in Zelten auf dem Sportplatz an der Deutschherrnstraße untergebracht sind, auf ehrenamtlicher Basis zu helfen. Sie stellten ein Versorgungszelt auf. Ein Abbau der Flüchtlingszelte komme nach wie vor derzeit nicht in Betracht, so die Regierung von Mittelfranken auf Anfrage der NZ.
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