Bamberg: Entfällt die Maskenpflicht in der Innenstadt?
23.2.2021, 18:00 UhrFür die einen ist sie ein lästiger Zwang, für die anderen ein leicht zu verkraftendes Mittel im Kampf gegen Corona: Die Maske entwickelte sich zu einem markanten Symbol für die aktuelle Pandemie. Während vor allem im Einzelhandel und im öffentlichen Nahverkehr eine FFP2-Maskenpflicht gilt, müssen die Bambergerinnen und Bamberger auch in Teilen der Innenstadt eine Maske tragen.
Hier gilt in Bamberg eine Maskenpflicht auf der Straße
Die SPD im Stadtrat schlägt nun in einem Antrag vor, die Maskenpflicht in der Bamberger Innenstadt abzuschaffen. Da die Infektionszahlen zurückgehen, könne die Stadt dadurch ein zusätzliches, hoffnungsvolles Zeichen senden, so die Begründung. Der Vorschlag ist allerdings höchst umstritten: Neben der CSU positionierte sich auch der SPD-Ortsverein Altstadt-Süd gegen den Antrag der SPD-Fraktion.
Gesundheitsamt: Das Risiko ist zu groß
In der heutigen Sitzung der Corona-Koordinierungsgruppe von Stadt und Landkreis Bamberg äußerte sich auch Dr. Susanne Paulmann, Leiterin des Gesundheitsamtes zu dem Thema: „Wir sind vom Infektionsgeschehen mit den aktuellen Inzidenzwerten noch nicht so weit, dort auf Masken verzichten zu können, wo nicht ausreichend Abstand eingehalten werden kann.“
Dass der Vorschlag zu früh kommt, zeigen aus der Sicht von Paulmann auch die Menschenansammlungen, die sich in den vergangenen Tagen bei schönem Wetter ergeben hätten. Zudem sei der Erfolg von offenen Schulen und Kitas durch einen sorglosen Umgang mit den Infektionsschutzmaßnahmen an anderen Stellen unnötig in Gefahr.
Dezentrale Impfungen im Landkreis
Ferner diskutierte die Koordinierungsgruppe über dezentrale Impfungen im Landkreis, das aktuelle Infektionsgeschehen sowie die neue Situation an Schulen und Kindertagesstätten. Wie bereits angekündigt, will das Impfzentrum Bamberg dezentrale Impftermine anbieten - die Bedingung: ausreichend Impfstoff. Auf Nachfrage teilt Frank Förtsch mit, dass das Landratsamt Bamberg derzeit von einem Start in der zweiten Märzwoche ausgeht.
Dr. Tobias Pfaffendorf von der Sozialstiftung Bamberg stellte hierfür ein Konzept vor, dass jeweils in einem von sechs Bereichen im Landkreis Impfungen vorsieht. Die genaue Einteilung der Kommunen in die Bereiche steht noch aus. Mit den Kommunen jedes Bereichs findet eine gemeinsame Suche nach geeigneten Räumen statt, in denen die mobilen Impfteams bis zu 300 Impfungen täglich durchführen sollen.
Wechselunterricht in den Schulen
„Damit wird ein flexibles System aufgebaut, in das mittelfristig auch die Arztpraxen vor Ort eingebunden werden können“, so Landrat Johann Kalb (CSU). „Dezentrale Impfangebote sind für einen Flächenlandkreis unabdingbar. Mit der Bereitstellung von ausreichend Impfstoff ist es an der Zeit, in die Fläche zu gehen.“
Coronavirus in Stadt und Landkreis Bamberg: Das ist der aktuelle Stand
Darüber hinaus sind nach den Worten des städtischen Schulreferenten Matthias Pfeufer und des Schulamtsdirektors Thomas Kohl die Schulen und Kitas gut vorbereitet in die neue Woche mit dem Wechselunterricht sowie Präsenzzeiten gestartet. Ihrer Meinung nach bieten die Einrichtungen sehr flexibel Präsenz- oder Wechselunterricht an.
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Ob Schulen und Kitas weiter offen bleiben dürfen, hängt davon ab, ob die Neuinfektionen binnen sieben Tagen in einer Kommune (Inzidenzwert) unter 100 liegen. Soweit möglich, will die Koordinierungsgruppe jeweils am Freitag eine Prognose für die Folgewoche abgeben.
Bamberger Heime wieder infektionsfrei
Die Inzidenzwerte schwanken derzeit in Stadt und Landkreis in einer Spanne von 60 bis 85. Im Gegensatz zu den vergangenen Wochen sind die Bamberger Pflegeheime derzeit infektionsfrei. Im Landkreis geht das Infektionsgeschehen in den Heimen allmählich zurück.
„Wenn auch nur eine Momentaufnahme, die hoffentlich anhält, so ist das doch eine positive Entwicklung“, so Prof. Michael Sackmann, ärztlicher Leiter der Koordinierungsgruppe. Zudem entwickelte sich auch die Zahl der Menschen, die sich aufgrund einer Corona-Infektion in stationärer Behandlung befinden, positiv. Nach aktuellem Stand trifft das noch auf 45 Patientinnen und Patienten in den drei Kliniken in Stadt und Landkreis zu.
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