Bamberger Arzt soll Frauen sexuell missbraucht haben

20.8.2014, 18:13 Uhr
Ein Arzt des Bamberger Klinikums steht unter Verdacht sich an narkotisierten Opfern sexuell vergangen zu haben.

© dpa Ein Arzt des Bamberger Klinikums steht unter Verdacht sich an narkotisierten Opfern sexuell vergangen zu haben.

Eine junge Frau, laut "Bild.de" handelt es sich um eine Medizin-Studentin, erstattete Ende Juli Strafanzeige gegen einen Arzt  des Bamberger Klinikums. Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft nahmen daraufhin umgehend die Ermittlungen auf.  Dabei wurde zunächst der Verdacht auf gefährliche Körperverletzung bestätigt: Erste Erkenntnisse ergaben zum damaligen Zeitpunkt, dass die Frau auf Betreiben des Bamberger Arztes freiwillig an einer Untersuchung im Rahmen eines vermeintlichen Forschungsprojektes teilgenommen hatte. "Die Studie ist uns bis jetzt nicht bekannt", teilte jedoch der Vorstandsvorsitzende des Bamberger Klinikums am Mittwoch mit.

Während dieser ärztlichen Untersuchung soll ihr der Mediziner, ohne ihr Wissen und ohne vorherige Aufklärung, eine Substanz verabreicht haben, die zur zeitweisen Bewusstlosigkeit seiner Probandin geführt haben soll. Dies bestätigte auch eine rechtsmedizinische Blutuntersuchung bei der Anzeigeerstatterin.

Aufgrund der damals gewonnenen Erkenntnisse beantragte die Staatsanwaltschaft Bamberg einen Durchsuchungsbefehl für den Arbeitsplatz und die Wohnung des Tatverdächtigen. Am Montag stellten daraufhin Kriminalbeamte mehrere Datenträger sicher. Eine erste Auswertung des gesicherten Materials zeigt, dass der Krankenhausarzt offensichtlich den sedierten Zustand seiner Probandin ausgenutzt und sexualbezogene Handlungen an seinem Opfer durchführt, die er zudem fotografisch dokumentierte.

Es gibt wohl noch weitere Opfer

Spezialisten der Kripo sind derzeit mit der umfangreichen und sehr aufwendigen Auswertung der sichergestellten Beweismittel beschäftigt. Die gegenwärtigen Ermittlungen ergaben allerdings, dass der Bamberger Arzt womöglich gleichartige Handlungen auch an weiteren, bislang unbekannten weiblichen Personen durchgeführt hat.

Nachdem sich der Tatverdacht von schweren Sexualdelikten gegen den 48-jährigen Mediziner erhärtet hatte, beantragte die Staatsanwaltschaft Bamberg gegen ihn beim Ermittlungsrichter des Amtsgerichtes Bamberg einen Haftbefehl, der am Dienstag erlassen wurde. Kripobeamte nahmen den Bamberger am Mittwochvormittag fest.

Er wird nunmehr dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Die weiteren Ermittlungen von Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft zur Aufklärung der Straftaten laufen auf Hochtouren und werden wohl längere Zeit in Anspruch nehmen.

Der Bürgermeister Bambergs, Andreas Starke, hat den Missbrauchsopfern in einer Stellungnahme am Mittwoch sein Mitgefühl ausgesprochen: "Als ich [...] über die schlimmen Vorwürfe informiert worden bin, war ich zutiefst erschüttert und fassungslos. Es ist ein schreckliches Verbrechen und mir tun die Opfer unendlich leid. Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass die Sozialstiftung die erforderlichen arbeitsrechtlichen Konsequenzen bereits gezogen hat und die Staatsanwaltschaft bei ihren Ermittlungstätigkeiten aktiv und vollständig unterstützt wird."

Der Artikel wurde am 20. August um 18.13 Uhr aktualisiert.

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