Brand in Asylunterkunft: Toter wohl selbst verantwortlich

16.11.2017, 15:55 Uhr
In der Nacht zum Mittwoch ist in der Bamberger Einrichtung ein Feuer ausgebrochen. Eine Person starb - 14 weitere wurden verletzt. Was die Brandursache betrifft, hat die Polizei am Donnerstag konkrete Ermittlungsergebnisse.

© NEWS5 / Herse In der Nacht zum Mittwoch ist in der Bamberger Einrichtung ein Feuer ausgebrochen. Eine Person starb - 14 weitere wurden verletzt. Was die Brandursache betrifft, hat die Polizei am Donnerstag konkrete Ermittlungsergebnisse.

Der bei einem Brand in einer Bamberger Flüchtlingsunterkunft gestorbene Mann ist identifiziert. Es handele es sich um einen 28-Jährigen aus Eritrea, der in dem Gebäude wohnhaft war, teilte die Polizei am Donnerstagnachmittag unter Berufung auf die rechtsmedizinische Untersuchung mit. Da die ausgebrannte Wohnung zu stark verrußt gewesen sei, hätten Ermittler den Brandort zunächst nicht betreten können.

Am Donnerstagnachmittag gab es erste Ergebnisse bezüglich der Brandursache: "Für das Feuer dürfte der Mann selbst verantwortlich gewesen sein", so die Polizei. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Brand durch Fahrlässigkeit beim Rauchen entstand. Im Zuge der Ermittlungen wurden zahlreiche Bewohner mithilfe von Dolmetschern vernommen. Außerdem wurde ein Sachverständiger des Bayerischen Landeskriminalamts hinzugezogen. Auch ein Spürhund kam zum Einsatz. Einen Anschlag hatte die Polizei bereits am Vortag ausgeschlossen.

Kritik am Verhalten des Sicherheitsdienstes

Ein syrischer Flüchtling hatte dem Sicherheitsdienst vorgeworfen, mit der Alarmierung des Feuerwehr gezögert zu haben. Der Syrer hatte den Vorwurf in einem Interview mit dem Bayerischen Rundfunk erhoben. Der Polizeisprecher sagte, im Rahmen der Ermittlungen werde man auch die Kritik am Verhalten des Sicherheitsdienstes prüfen.

Laut Angaben der Polizei ergaben sich bisher keine belastbaren Hinweise, dass das Feuer, bei dem der Eritreer ums Leben gekommen war, schon einige Zeit vorher gemeldet wurde. Die Meldung über den Brand in der mit Rauchmeldern ausgestatteten Wohnung ging gegen 3 Uhr am Mittwochmorgen bei der integrierten Leitstelle in Bamberg ein.

In der gesamten Unterkunft leben nach Angaben der Regierung von Oberfranken derzeit 1200 Menschen. Bis zu 3400 Personen können auf dem ehemaligen US-Militär-Gelände aufgenommen werden.


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