Erste "Konversionsbürger" wohnen in Bambergs NATO-Siedlung
16.12.2014, 06:04 UhrIn Bamberg ist das Konversionsgelände ein großes Thema. Anfang Dezember war das gesamte Areal an die Bundesrepublik übergeben worden und wird momentan von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) verwaltet. Nun müssen die Pläne für die Gestaltung des Geländes besprochen werden, um ein Konzept für das 450 Hektar große Areal zu erarbeiten.
Trotzdem tut sich etwas auf dem ehemaligen US-Gelände. Das Wohngebiet, auf dem vor Kurzem noch US-Soldaten mit ihren Familien lebten, wurde im Oktober von den schweren Zäunen befreit und ist bereits in die zivile Nutzung übergegangen.
Busanbindung und neue Straßenbeleuchtung
Die NATO-Siedlung liegt im Osten des gesamten Kasernenareals und bietet neben 149 Wohneinheiten zahlreiche Grünflächen und Spielplätze, die zum Gemeinschaftseigentum der Wohnungen gehören. Die ersten Familien sind bereits eingezogen und haben in dem ehemalig eingezäunten Quartier ein neues Zuhause gefunden.
Mit der zivilen Nutzung gehen einige Veränderungen in diesem Gebiet einher. Eine Busanbindung an das Areal ist mit dem Fahrplanwechsel am 14. Dezember geschaffen worden. Die Linie 902 wurde verlängert und hält nun an der Kastanienstraße.
Auch die Straßenbeleuchtung wird im Dezember in Betrieb genommen und eine Querungshilfe in der Pödeldorfer Straße soll errichtet werden. Bald soll es außerdem vor der Einmündung der Kastanienstraße neue Ortsschilder geben, die das Tempo von bislang 70 Stundenkilomentern auf 50 senken sollen.
Sechs Planungsteams stellten neue Konzepte vor
Der erste Schritt im großen Stadtentwicklungsprozess ist mit dem Einzug der Familien in die NATO-Siedlung getan. Im Laufe der nächsten Jahre sollen viele weitere auf dem gesamten Kasernengelände folgen.
Am 25. November hatten sechs international renommierte Planerteams in der Graf-Stauffenberg-Schule ihre Vorstellungen für "ein neues Stück Stadt" vorgestellt. Zusammen mit den Bürgern wurden Vorschläge gesammelt, wie beipielsweise einen autolosen Stadtteil oder einen Handwerkerhof für altes Handwerk.
Mit viel Kreativität stellten die Planerteams neue Konzepte vor. So könnten beispielsweise Grünflächen zu Bürgerparks und kleinen "Gartenzimmern" werden. Im Vordergrund aller Konzepte stand die Verbindung zur Innenstadt und dem Hauptsmoorwald, beispielsweise über eine "Radel-Ramblas", wie sie es in Barcelona gibt.
Am 10. Februar 2015 wird eine Jury, bestehend aus renommierten Fachleuten und lokalen Politikern, einen Sieger küren.
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