Geplantes Anker-Zentrum in Bamberg: Stadt will sich wehren
2.5.2018, 07:38 UhrDie bisherigen Erfahrungen mit der Aufnahmeeinrichtung hätten gezeigt, dass Massenunterkünfte den sozialen Frieden in der Stadt gefährden, betonte er weiter. "Die Konflikte innerhalb und außerhalb eines solchen Zentrums belasten alle Akteure stark." Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) werde sich Anfang Mai zu einem Gespräch mit Innenminister Joachim Herrmann (CSU) treffen und dabei das Thema ansprechen.
Seit 2015 sind auf dem ehemaligen Gelände der US-Armee in Bamberg Flüchtlinge untergebracht. Ursprünglich sollten hier Menschen unterkommen, deren Antrag auf Asyl in Deutschland kaum Erfolgschancen hat, inzwischen ist Bamberg die zentrale Aufnahmestätte für Flüchtlinge in Oberfranken. Plätze gibt es dort für 3400 Asylsuchende, nach Angaben der Regierung von Oberfranken leben derzeit 1357 Menschen dort.
Seehofer will zeitnah Anker-Zentren einrichten
Bei in etwa dieser Zahl soll es nach dem Willen der Kommune auch bleiben. "Gerade am Beispiel Bambergs kann nachvollzogen werden, dass die Flüchtlingsunterbringung in einer Stadt mit rund 76.000 Einwohnern keine höhere Belegung als 1500 Menschen verträgt", sagte der Sprecher.
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) will möglichst rasch sogenannte Anker-Zentren einrichten - dort sollen Asylbewerber ankommen, bis zur Entscheidung über ihren Asylantrag bleiben und im Fall einer Ablehnung von dort in ihre Heimat zurückgebracht werden. Bamberg gilt als möglicher Standort für ein solches Zentrum, ebenso Manching in Oberbayern.
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