Sanierung der ehemaligen Posthalle: Bamberger Kultur bekommt neues Zuhause
18.4.2021, 16:40 UhrAuch wenn 2021 wegen der andauernden Corona-Pandemie noch keine größeren kulturellen Veranstaltungen stattfinden können, spricht die Stadt Bamberg von einer guten Nachricht für die Kulturszene: Die ehemalige Posthalle auf dem Lagarde-Gelände soll nachhaltig saniert und für eine kulturelle Nutzung gesichert werden. Bereits im Januar 2019 waren Gestaltungsentwürfe für ein "Kulturquartier Largarde" ausgestellt worden.
Nachhaltige Sanierung in Planung
Bisher sei nur angedacht gewesen, die Posthalle rudimentär zu sanieren, um eine kurzfristige Nutzung zu ermöglichen, heißt es von Seiten der Stadt. In Abstimmung mit den Kulturschaffenden habe die Stadt sich aber umentschieden und die Stadtbau GmbH Bamberg in Zusammenarbeit mit dem Städtischen Kulturreferat mit der Sanierung der Halle beauftragt. "Das Kulturquartier ist das Herzstück des ehemaligen Lagarde-Geländes. Mit der Posthalle und dem angrenzenden Kulturhof wird ein neuer und attraktiver Treffpunkt für alle Bambergerinnen und Bamberger geschaffen", erklärt Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD).
Derzeit sei das Gebäude noch in einem baulichen Zustand, der eine kulturelle Nutzung baurechtlich nicht zulasse. Um eine Verkehrssicherheit zu gewährleisten, müssen Einbauten abgerissen und entsorgt werden, wie die Stadt Bamberg mitteilt. Aktuell verfüge das Gebäude auch über keine Wasser-, Strom-, Wärme- und Medienversorgung.
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Um eine Refinanzierung der Herstellungskosten zu ermöglichen und ein realistisches Betriebskonzept zu entwickeln, "ist eine nachhaltige Sanierung der Posthalle sinnvoll", erklärt Andreas Starke. Die Entwicklung der Posthalle Lagarde für kommerzielle und nichtkommerzielle Nutzung bilde einen wichtigen Baustein im Konzept "Kultur- und Kreativquartier Lagarde". Der Kulturtreffpunkt soll um eine gastronomische Nutzung in Form eines Kulturcafés ergänzt werden.
Reithalle sorgt für Unmut
Neben der ehemaligen Posthalle befindet sich auch die "Reithalle" auf dem Gelände der ehemaligen Lagarde-Kaserne. Aus der Bevölkerung gab es immer wieder Stimmen, die dafür warben, die "Reithalle" als Veranstaltungsort und zu kulturellen Zwecken zu nutzen. Bei der Halle handelt es sich um ein eingetragenes Einzeldenkmal entsprechend der Denkmalliste des Freistaates Bayern, welche sich im Eigentum der Stadt Bamberg befindet.
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"Bedauerlicherweise stehen für keine dieser Ideen in den nächsten Jahren Gelder, die wohl mindestens im mittleren zweistelligen Millionenbereich liegen, zur Verfügung – auch nicht beim Freistaat Bayern", heißt es nun von Seiten der Stadt. Die Stadt befinde sich jedoch in Gesprächen mit dem Freistaat zur Weiterentwicklung des Justizstandortes. Dabei werde eine mögliche neue Nutzung der "Reithalle" untersucht.
Die Bürgerinitiative "Army-Gelände in Bürgerhände" oder auch der Verein Kulturquartier Largarde äußern auf Facebook ihren Unmut über diese Entwicklungen. "Den Einwohnern wurde versprochen, dass die Halle denkmalgerecht saniert wird und zu einer multifunktionellen Halle mit Gastronomiebetrieb umgebaut und künftig für Konzerte, Märkte, Tanzveranstaltungen etc. genutzt wird", erklärt die Initiative "Army-Gelände in Bürgerhände".
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"Und jetzt bietet die Verwaltung der Stadt Bamberg, hinter dem Rücken der Bürgschaft, die Reithalle den Justizbehörden an. Das Schmuckstück der Lagarde wäre für die Bamberger Bevölkerung dadurch unzugänglich und damit für immer verloren", so die Bürgerinitiative weiter. Noch lägen Ergebnisse zur möglichen Nutzung durch die Justizbehörden nicht vor. Die Verwaltung will in Bezug auf mögliche Nutzungsszenarien wieder im zuständigen Konversionssenat im Mai berichten, heißt es von Seiten der Stadt Bamberg.
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