Sicher und beschaulich: Pläne für Sandkerwa 2018 reifen

21.8.2017, 06:00 Uhr
Besondere Tage: Wenn in Bamberg die Sandkerwa läuft, liegt eine spezielle Atmosphäre in der Luft.

© Markus Raupach Besondere Tage: Wenn in Bamberg die Sandkerwa läuft, liegt eine spezielle Atmosphäre in der Luft.

"Das wird ein ganz normales Kneipenwochenende werden. Es wird mit Sicherheit eine Menge los sein, aber das ist in der Sandstraße ja nichts Ungewöhnliches", prophezeit Ulrike Siebenhaar, die Pressesprecherin der Stadt Bamberg. Natürlich habe es nach der endgültigen Absage der Sandkerwa 2017 Diskussionen um einen Festbetrieb in etwas kleinerem Rahmen gegeben, doch das haben die Stadt und der für die Ausrichtung der Kerwa verantwortliche Bürgerverein abgelehnt.

Unter anderem hat die Stadtverwaltung dem Vorhaben eines örtlichen Gastronomen die Zustimmung verweigert, am kommenden Wochenende das Areal des Residenzschlosses Geyerswörth als Biergarten zu nutzen. Immerhin wird der pittoreske Innenhof in dieser Woche als Kulisse für ein Freilicht-Sommerkino genutzt, Fahrgeschäfte, Getränke- und Imbissstände oder gar ein Bierzelt wird man aber vergeblich suchen.

Inzwischen sind sich die Bamberger Stadtspitze und die Organisatoren des Bürgervereins "Sand" und der Sandkerwa Veranstaltungs GmbH jedoch einig, dass es definitiv bei der diesjährigen Auszeit bleiben soll. Für die Sandkerwa 2018 gibt es laut Ulrike Siebenhaar ein konkretes Angebot der Stadt, sich in größerem Umfang als bisher an den Kosten für die erhöhten Sicherheitskosten zu beteiligen.

Der Bürgerverein, der die Veranstaltung bekanntlich wegen finanzieller Risiken und erhöhter Sicherheitsanforderungen abgeblasen hatte, soll merklich entlastet, die Verantwortung und auch das unternehmerische Risiko zwischen den größtenteils ehrenamtlichen Ausrichtern und der Stadt aufgeteilt werden. Um die Finanzierung auf ein breiteres Fundament zu stellen und auch das gewaltige Gedränge in den engen Gassen der Bamberger Altstadt ein wenig zu reduzieren, war schon vor der Absage der Sandkerwa 2017 die Einführung eines Eintrittsgeldes diskutiert worden.

Dieser Vorschlag wird aber wahrscheinlich nicht realisiert werden. Bei einer von der Stadt in Auftrag gegebenen Untersuchung des Bamberger Instituts für Empirische Studien (BACES) hatte zwar immerhin knapp die Hälfte der etwa 300 Befragten ein solches Eintrittsgeld befürwortet, doch die Organisatoren sind gegen solch einen Schritt.

"Der Bürgerverein ist der Ansicht, dass die Sandkerwa ein Fest für alle Bürger bleiben soll", erklärt Ulrike Siebenhaar, die diese Argumentation auch nachvollziehen kann. Absperrungen und Einlasskontrollen würden den Charakter des Festes definitiv verändern. "Jene Bürger, die nur mal ein wenig flanieren wollen, schließt man da natürlich aus." 59 Prozent der von BACES befragten Bürger würden auch die Einbindung von Sponsoren in Kauf nehmen, 44 Prozent sind der Ansicht, dass dies den Charakter der Sandkerwa kaum verändern würde.

Noch größer, nämlich 72 Prozent, ist die Zustimmung, dass sich die Stadt Bamberg langfristig an der Organisation und Finanzierung beteiligen soll. "Wir haben viele Mails von Exil-Bambergern erhalten, die uns angefleht haben, die Sandkerwa nicht sterben zu lassen“, erzählt Ulrike Siebenhaar. Viele ehemalige Bürger kämen Jahr für Jahr, um sich bei diesem Fest mit alten Bekannten zu treffen.

Unter anderem für diese Gäste wollen der Bürgerverein und die Stadtverwaltung der Veranstaltung ein wenig von ihrem ursprünglichen Charakter zurückgeben. Zum Beispiel durch die Öffnung von einigen Hinterhöfen für den Festbetrieb, damit sich die Besucherströme besser verteilen und man an manchen Ecken am Fuße des Dombergs auch in etwas beschaulicherer Atmosphäre feiern kann. 

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