Trendshop beerbt "City Markt" am Bamberger Maxplatz

28.10.2015, 07:09 Uhr
Trendshop beerbt

© Maximilian Hetzelein

Stadtbummler und Kulturliebhaber können ein Lied davon singen: Der Maxplatz in Bamberg kennt im Wesentlichen zwei Aggregatszustände: Entweder ist er gerappelt voll oder aber gähnend leer. Stichwort "Bamberg zaubert" versus Mittwochvormittag 11 Uhr.

Wochentags nicht selten leer, entfaltet der Maxplatz bei Großveranstaltungen sein Potenzial.

Wochentags nicht selten leer, entfaltet der Maxplatz bei Großveranstaltungen sein Potenzial. © Markus Raupach

Das Areal wird von inhabergeführten Geschäften gesäumt. An der Süd- und Ostseite stehen mit mehreren großen Filialisten und dem Rathaus mächtige Platzhirsche. Umso erstaunlicher, dass sich im Sommer eine Lücke im engmaschigen Netz der Geschäfte in bester Lage auftat.

Der City Markt-Betreiber konnte sich mit der Immobiliengruppe "P&P" aus Fürth nicht auf eine Vertragsverlängerung ab August 2015 einigen. Trotz intensiver Bemühungen ließ sich nach Angaben von Pressesprecherin Ulrike Siebenhaar kein Lebensmittler als Nachfolger finden. Ein Grund dürfte die Neugestaltung des Quartiers an der Stadtmauer, welche unter anderem ein weiteres Lebensmittelgeschäft vorsieht, sein.

Vermietung abgeschlossen

Kaum verwunderlich also, dass die Stadtverwaltung ein lang gehegtes Ansinnen thematisierte: eine gastronomische Nutzung samt Freischankfläche. In der jüngsten Bau- und Werkssenatssitzung besprachen die Mitglieder das Ansinnen der "Celona Nürnberg Gastro GmbH". Das Unternehmen reichte einen Antrag auf Bauvorbescheid ein.

Trendshop beerbt

© Maximilian Hetzelein

Die Ideen: ein Restaurantbetrieb in der Fleischstraße 17 einhergehend mit einem Bewirtungspavillon an der Auffahrtsrampe zur Tiefgarage. Bis zu 200 Personen sollten auf der 9,15 x 31,5 Meter großen Freischankfläche zwischen April und Oktober innenstädtisches Flair auf den Maxplatz bringen. Die mobile Bestuhlung samt zwölf Schirmen sollte im Bedarfsfall kurzfristig (de-)montierbar sein.

Der Anfang vom Ende eines gastronomielosen Maxplatzes? Weit gefehlt. Um zeitnah Einnahmen zu generieren, vermietet der Besitzer das Anwesen an die "Stoff-Ideen GmbH" aus Nordhorn, bevor die Pläne zur zweiten Lesung kommen konnten. Darüber sei die Stadtverwaltung "überrascht" gewesen, wenngleich Siebenhaar einräumt, dass bis zur Umsetzung eines Gaststättenbetriebs noch einige Monate gebraucht worden wären. 

Idee bleibt bestehen

Vor Jahren scheiterten Pläne über einen Kaffeeausschank. Überlegungen zur Eröffnung einer Rathausschenke konnten nach Siebenhaar aus Platzgründen nicht in die Tat umgesetzt werden. Gründe gegen die Bewirtung des Platzes lassen sich leicht erahnen: Neben den bereits erwähnten bestehenden Mietverträgen sind Lärmschutzbedenken ebenso wie die Zugänglichkeit der Tiefgarage und die Interessen des Umweltamtes zu berücksichtigen. Die fehlende Erschließung (Strom, Wasser, Gas) und der berechtigte Vorrang städtischer Veranstaltungen tun ihr Übriges.

Biergartenlieber müssen dagegen auf die nächste Chance warten.

Biergartenlieber müssen dagegen auf die nächste Chance warten. © Markus Raupach

Ab Dezember wird nun ein wachsendes Unternehmen aus dem Norden der Republik den zunehmenden Trend zur Selbstgestaltung von Mode und Accessoires in der Domstadt bedienen.

Ob Biergartenfreunde längerfristig auf die Keller ausweichen müssen, ist allerdings nicht in Stein gemeißelt. An der Idee den Maxplatz gastronomisch zu beleben, werde festgehalten, versichert Siebenhaar vielsagend. Kurzfristig ist wohl abwarten und Tischdeckchen häckeln angesagt.

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