Wohnheim wird abgerissen: Ziehen Bamberger Studenten in Ankerzentrum? 

22.12.2018, 14:22 Uhr

Jeder, der schon mal dort war, wird es bestätigen: Das Bamberger Studentenwohnheim an der Pestalozzistraße ist nicht gerade mehr das modernste und vorzeigbarste. Deshalb sollen im kommenden Jahr die beiden ältesten Häuserblocks abgerissen werden.

Die Frage ist nur: Wo sollen dann die 218 Studierenden hin, die derzeit dort wohnen – und deren Mietverträge Ende März 2019 auslaufen? Angesichts des ohnehin sehr angespannten Wohnungsmarkts für Studierende in Bamberg ist das eine recht schwierige Frage. Um Antworten zu finden, gab es Gespräche zwischen Vertretern der Stadt Bamberg, des zuständigen Studentenwerks Würzburg und der Studierendenvertretung der Uni Bamberg, die Luis Reithmeier, der Vorsitzende des studentischen Konvents, als "konstruktiv" bezeichnet.

50 Ersatz-Plätze in zwei Gebäuden

Dabei seien 50 Ersatz-Plätze in zwei Gebäuden an der Ludwigstraße und der Unteren Sandstraße geplant worden. Die restlichen 170 Studenten könnten in zwei mittlerweile leerstehende Häuserblocks im aktuellen Bamberger Ankerzentrum, also der Aufnahmestelle für Asylbewerber, unterkommen, die das Studentenwerk Würzburg anmieten würde.

Die Sache hat allerdings zwei Haken: "Die beiden Gebäude in der Innenstadt können wegen ausstehender Renovierungen wahrscheinlich nicht zum Auszugstermin aus dem Pestalozzi-Wohnheim bezogen werden", erläutert Reithmeiers Stellvertreterin Julia Agrikola.

Polizei will sich vergrößern

Noch viel schwerer wiegt allerdings: Auf die beiden Häuserblocks im Ankerzentrum hat auch ein anderer Interessent sein Auge geworfen – und zwar allem Anschein nach die Bundespolizei, die ihr Aus- und Weiterbildungszentrum vergrößern will.

Weil die betreffenden Gebäude der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben gehören und an den Freistaat Bayern vermietet sind, befürchtet die Studierendenvertretung, "dass im Zweifelsfall die Interessen der Bundespolizei über unsere kommunalen Interessen gestellt werden und wir leer ausgehen", so Luis Reithmeier.

Um das zu verhindern, sammelt der studentische Konvent der Uni Unterschriften. Die Listen stehen zum Herunterladen bereit und können bis 14. Januar 2019 an folgende Adresse geschickt werden: Büro der Studierendenvertretung, 96045 Bamberg.

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