Bayern zahlt 200 Millionen Euro für Entsorgung von Altlasten

15.7.2015, 06:00 Uhr
Ein entschärfter Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg liegt auf einem Acker neben dem ehemaligen Militärflughafen in Giebelstadt in Unterfranken. Auf den Äckern rund um den Flugplatz Giebelstadt lauern Hunderte Sprengkörper.

© Daniel Karmann Ein entschärfter Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg liegt auf einem Acker neben dem ehemaligen Militärflughafen in Giebelstadt in Unterfranken. Auf den Äckern rund um den Flugplatz Giebelstadt lauern Hunderte Sprengkörper.

In Bayern sind derzeit etwa 16.700 Altlasten und Altlastverdachtsflächen in einem Kataster erfasst. Davon sind etwa 5700 alte Industriestandorte und 11.000 Ablageorte, also meist ehemalige Hausmülldeponien. Rund 5900 Flächen hat man seit dem Jahr 2000 aus dem Kataster nehmen können. Grund: Die Areale konnten entweder saniert werden oder es ist der Verdacht auf Verseuchung ausgeräumt worden, teilte das Umweltministerium mit.

Einer der größten Umweltskandale Deutschlands schreckte vor 30 Jahren Marktredwitz im Fichtegebirge: Das Gelände einer Chemischen Fabrik und der nahegelegene Fluss waren extrem mit dem Schwermetall Quecksilber verseucht. Heute erinnert nichts mehr an die Kontaminierung des Bodens. Auf dem Areal befindet sich inzwischen ein Einkaufszentrum. 175 Millionen Euro kostete die Sanierung der Altlast.

Auch in der Region gibt es zahlreiche Beispiele für Umweltsünden. In einigen Gegenden mussten Munitionsreste und Rückstände des Militärbetriebs entsorgt werden. Vor Jahren sorgte der Neuendettelsauer Giftäcker-Skandal für Aufsehen.

1 Kommentar