Über 500 Kräfte im Einsatz

Großbrand in Franken: Löscharbeiten bis in die Nacht - Katastrophenfall mittlerweile aufgehoben

Alina Boger

E-Mail zur Autorenseite

Erik Thieme

E-Mail zur Autorenseite

Johanna Mielich

Online-Redaktion

E-Mail zur Autorenseite

11.9.2024, 10:40 Uhr
Eine Drohnenaufnahme zeigt das Gelände einer Firma in Wunsiedel, auf dem am Dienstag ein Großbrand ausgebrochen war.

© NEWS5 / Peter Nickl Eine Drohnenaufnahme zeigt das Gelände einer Firma in Wunsiedel, auf dem am Dienstag ein Großbrand ausgebrochen war.

Der Großbrand in einer Firma für Elektrotechnik-Bauteile in Wunsiedel ist nach stundenlangen Löscharbeiten Hunderter Feuerwehrleute unter Kontrolle. Vollständig gelöscht war das Feuer aber auch 24 Stunden nach dem Ausbruch noch nicht, teilte die Polizei am Mittwochmorgen mit. Auch am Dienstagabend waren noch etwa 550 Kräfte von Feuerwehr, Polizei, BRK und THW vor Ort.

Schon gegen vier Uhr Morgens ging am Dienstag eine Nachricht über einen Brand in einem Industriegebäude des oberfränkischen Wunsiedel bei der integrierten Leitstelle Hochfranken ein. Die umliegenden Feuerwehren, die Polizei und der Rettungsdienst seien mit einer Vielzahl an Kräften am Brandort in der Bahnhofstraße des Gemeindeteils Holenbrunn, heißt es in einer Pressemeldung des Polizeipräsidiums Oberfranken.

Es sei ein "riesiger Brand", erklärte eine Polizeisprecherin gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa). Am Dienstagmorgen waren noch einige Mitarbeiter der Nachtschicht im Gebäude. Dieses haben sie teilweise selbständig und teilweise in Begleitung der Einsatzkräfte verlassen, sagte eine Sprecherin der Polizei gegenüber der Redaktion. Einsatzkräfte evakuierten zudem mehrere Gebäude im Umkreis des Brandortes. Laut "dpa"-Informationen seien mindestens 100 Menschen evakuiert worden.

Landkreis rief Katastrophenfall aus

Kurz vor 12 Uhr machte das Landratsamt Wunsiedel bekannt, dass nun der Katastrophenfall festgestellt wurde. Grund dafür sei die Möglichkeit, Einsatzkräfte auch aus den umliegenden Landkreisen hinzuziehen zu können.

Im betroffenen Stadtteil Holenbrunn galt auch am Dienstagabend weiterhin die Empfehlung für die Bevölkerung, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Im Rest der Stadt sei das nicht notwendig, teilte das Landratsamt mit. Der Schulbusverkehr werde am Mittwoch wieder planmäßig durchgeführt, auch ein vorübergehend geschlossener Kindergarten könne am Mittwoch wieder öffnen.

Nach Angaben einer Sprecherin des Landratsamtes kommt es an der Brandstelle weiterhin zu beträchtlicher Rauchentwicklung. Messungen hätten jedoch ergeben, dass der Rauch nicht gesundheitsgefährdend sei. Wie Landrat Berek sagte, habe nach aktuellen Erkenntnissen eine Person eine leichte Rauchvergiftung erlitten.

Kinder vom Unterricht befreit

Der Brand hatte auch Auswirkungen auf den ersten Schultag einiger Kinder in der Region: Der Busverkehr nach Holenbrunn musste zeitweise ausgesetzt werden. Die Schulen in Wunsiedel betreuten die Kinder bei Bedarf auch nach Schulschluss. Auf der Internetseite der Grundschule Wunsiedel hieß es: Kinder, die wegen des Brandes und der polizeilichen Warnung nicht zur Schule kommen können, seien vom Unterricht befreit.

Weil neben dem Brandort Gleise verlaufen, hat die Bahn die Strecke Marktredwitz-Hof gesperrt. Züge enden nach Angaben einer Sprecherin in Marktredwitz. Für die Weiterfahrt nach Hof war ein Schienenersatzverkehr eingerichtet.

Katastrophenfall am Mittwoch aufgehoben

Am Mittwoch gegen 9.30 Uhr konnte der Katastrophenfall wieder aufgehoben werden. Die Situation habe sich weiter entspannt, heißt es in einer Pressemitteilung der Polizei Oberfranken. Die nach wie vor andauernden Löscharbeiten können mittlerweile aber aus eigener Kraft durchgeführt werden.

Auch die durch den Brand verursachten Sperrungen sind größtenteils wieder aufgehoben, sowohl die Bahn als auch der Straßenverkehr können wieder wie gewohnt weiterfahren. Lediglich die Haltestelle Bahnhof ist noch nicht wieder einsatzbereit.

Eine für das kommende Wochenende angesetzte Waldbrandübung der ehrenamtlichen Einsatzkräfte wurde abgesagt.

Dieser Artikel wurde zuletzt am Mittwochmorgen gegen 10.30 Uhr aktualisiert.


Hier geht es zu allen aktuellen Polizeimeldungen.