Wegen Corona-Impfung
Mann vergewaltigt Bewährungshelferin und versucht sie umzubringen - Prozessauftakt in Hof
10.1.2024, 13:09 UhrAm Dienstag hat am Landgericht Hof der erste Prozess gegen einen 35-Jährige begonnen. Die Staatsanwaltschaft beschuldigt ihn, seine Bewährungshelferin in ihrer Wohnung vergewaltigt zu haben und sie anschließend umbringen haben zu wollen, heißt es in der Anklageschrift.
Das Landgericht Hof verurteilte den 35-Jährigen am 25. Oktober 2019 wegen gefährlicher Körperverletzung zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren auf Bewährung. Deswegen stand ihm eine Bewährungshelferin zur Seite. Anfangs hatten die beiden keine Probleme miteinander. Später erzählte die Frau dem 35-Jährigen jedoch, dass sie sich gegen das Coronavirus hat impfen lassen.
Der 35-Jährige fand das offenbar falsch, er soll ihr erklärt haben, dass sie damit ihr ganzes Leben ruiniert hätte und keine normale Zukunft mehr haben könnte. Seit dem soll er sich ihr gegenüber aggressiv verhalten haben. Er habe ihr teilweise täglich Briefe und E-Mails geschrieben und sie mit einer unterdrückten Nummer angerufen.
Bei einem Telefonat soll er darauf bestanden haben, einen anderen Bewährungshelfer zu bekommen und sagte dabei: "Wissen Sie, was Sie sind?! Sie sind ein Stück Scheiße! Sie sind erbärmlich!" Obwohl ein anderer Bewährungshelfer seinen Fall übernahm, soll er sie weiterhin angerufen und ihr geschrieben haben.
Bewaffnet in die Wohnung eingedrungen
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der 35-Jährige spätestens, nachdem er über die Corona-Impfung Bescheid gewusst hatte, die Frau umbringen wollte. Er soll seine Tat vorbereitet haben, indem er online Klappspaten und Handfesseln gekauft hatte. Außerdem mietete er sich ein Auto und notierte er vor der Tat folgendes: "2 x Benzinkanister, 2 x Rolle Panzertape, Schraubendreher, Türschließzylinder, Spitzzange."
Laut Staatsanwaltschaft fuhr er der Frau am Abend des 2.Mai 2023 mit dem Auto nach und stellte das Fahrzeug in der Nähe ihrer Wohnung ab. Maskiert drang er in das Mehrfamilienhaus ein, in dem seine ehemalige Bewährungshelferin wohnt. Als er an der Wohnungstür klingelte, öffnete die Frau ihm unwissend die Tür. Er schubste sie in die Wohnung und drängte sich selber hinein.
Die Tür schloss er ab und versteckte den Schlüssel. Bei dem Schubs fiel die Frau auf den Boden und fing an zu schreien. Da er ein Messer, ein Pfefferspray und einen Schlagring bei sich trug, bat die Frau ihn, sie nicht umzubringen. Daraufhin zog er seinen Mundschutz aus, damit die Frau ihn erkennen konnte und soll ihr versichert haben, dass er nur zum Reden da wäre und sie sich beruhigen solle.
Er wollte sie zerstückeln und entsorgen
Obwohl er ihr zuvor mehrmals versichert haben soll, dass er ihr nichts tun wolle, forderte er sie später auf, sich auszuziehen. Mehrere Stunden lang vergewaltigte er die Frau und drohte ihr dabei immer wieder mit Messer und Schlagring. Dann entschied er offenbar, seinen eigentlichen Plan durchzuführen. Der 35-Jährige fesselte die Frau.
Dabei erklärte er ihr, dass er sie töten und ihre Leiche zerstückelt in Tschechien entsorgen würde. Alternativ soll er gedroht haben, ihre Wohnung anzünden zu wollen. Dann ging er ins Badezimmer und ließ dort Wasser in die Badewanne ein, um den Abtransport der Leiche vorzubereiten.
Der Frau wurde klar, dass er sie jetzt töten würde. Sie versuchte zu schreien, jedoch verband er ihr die Augen und steckte ihr einen Schal in den Mund. Als er wieder im Bad war, konnte sie die Stricke auf ihren Händen etwas lösen. Als der 35-Jährige in das Wohnzimmer zurückkam, schaffte die Frau es, ihn abzulenken und ihm das Messer wegzunehmen.
Sie fingen an, zu kämpfen. Dabei schlug er ihr mehrmals mit dem Schlagring gegen den Kopf. Jedoch konnte die Frau ihn mit dem Messer verletzten. So hatte sie Zeit, ihr Handy zu finden und die Polizei gegen 00.15 Uhr zu verständigen. Dann fand sie die Wohnungsschlüssel auf dem Kamin und flüchtete nackt aus ihrer Wohnung zu einer Nachbarin. Die Frau erlitt zahlreiche, schwere Verletzungen am ganzen Körper. Der Angeschuldigte hatte mehrere Verletzungen an Schädel, Hals und Rumpf.
Sechs weitere Gerichtstermine
In der Hauptverhandlung am 9. Januar räumte der Angeklagte alle Vorwürfe ein, wie der Pressesprecher des Landgerichts Hof gegenüber der Redaktion erklärte. Für die Hauptverhandlung stehen noch sechs weitere Termine im Januar an.