Polizei warnt vor Anrufen

Schon über 140.000 Euro erbeutet: Diese Betrugswelle überschwemmt im Moment Mittelfranken

Stefan Besner

Online-Redaktion

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20.10.2024, 15:02 Uhr
Das geforderte Geld sollte nach Informationen der Polizei als Kaution zur Freilassung der Tochter der Geschädigten dienen. (Symbolbild)

© vifogra / Haubner/vifogra Das geforderte Geld sollte nach Informationen der Polizei als Kaution zur Freilassung der Tochter der Geschädigten dienen. (Symbolbild)

Am Vormittag riefen in der Fürther Südstadt im Bereich der Herrnstraße Betrüger bei einer Seniorin an, gaben sich als Polizeibeamte aus und täuschten einen Unglücksfall eines nahen Angehörigen vor.

Das geforderte Geld sollte nach Informationen der Polizei als Kaution zur Freilassung der Tochter der Geschädigten dienen, welche zuvor angeblich einen schweren Verkehrsunfall verursacht haben soll.

Durch geschickte Gesprächsführung wurde die Dame dazu gebracht, Wertgegenstände in sechsstelliger Höhe an einen unbekannten Geldabholer zu übergeben.

Der Geldabholer kann wie folgt beschrieben werden: Männlich, circa 170 cm, ungefähr 25 Jahre alt, schlank, er trug eine beige Winterjacke aus Stoff

Ähnlicher Fälle in Roßtal und Weißenburg

Zu einem ähnlichen Fall ist es in Roßtal gekommen. Hier wurden am Donnerstagabend im Bereich des S-Bahnhofs "Roßtal-Wegbrücke" 28.000 Euro Bargeld an eine weibliche Person übergeben.

Die Frau kann wie folgt beschrieben werden: Circa 160 cm groß, korpulent, hellblonde Haare.

Ein dritter Fall ereignete sich in Weißenburg. Am Donnerstagabend kam es hier zu einer Übergabe von 12.000 Euro Bargeld im Bereich des Amtsgerichtes in Weißenburg.

Die Ermittlungen hierzu führt das zuständige Fachkommissariat der Kriminalpolizei Nürnberg.

Zeugen, die verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0911 2112 - 3333 zu melden.

Weitere 18 Versuche

Am gestrigen Donnerstag kam es zu weiteren 18 gemeldeten Versuchen, bei denen die Betroffenen den Betrug erkannten.

Die Kriminalpolizei warnt deshalb erneut eindringlich vor diesen Betrugsmaschen und bittet darum, älteren Angehörigen oder Nachbarn über folgende Warnhinweise aufzuklären:

  • Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen, sondern legen Sie sofort auf
  • Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten oder über Ihre Vermögensverhältnisse ausfragen
  • Die Polizei wird niemals telefonisch die Herausgabe von Bargeld oder Wertgegenständen fordern
  • Gehen Sie nicht auf Telefonate ein, die Sie ungewollt erhalten
  • Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis
  • Wenn Sie der Anrufer auffordert, die 110 zu wählen, um die Richtigkeit des Anrufers zu verifizieren, dann beenden Sie das Gespräch, legen den Hörer auf und rufen dann eigenständig bei der Polizei an
  • Übergeben Sie niemals Geld oder Schmuck an unbekannte Personen
  • Nutzen Sie die Möglichkeiten Ihrer Telefonanlage oder Ihres Telefonanbieters zum Sperren unliebsamer Anrufe (Verhinderung von Telefonaten aus dem Ausland)
  • Wenn Ihre Telefonnummer nicht in öffentlichen Verzeichnissen stehen soll (zum Beispiel dem Telefonbuch), dann lassen Sie die Nummer dort löschen
  • Sprechen Sie mit älteren Menschen in ihrem Bekanntenkreis/der Nachbarschaft über dieses Phänomen
  • Melden Sie verdächtige Anrufe umgehend der Polizei Scheuen Sie sich nicht davor, den Polizeinotruf unter der 110 zu wählen, wenn Ihnen etwas verdächtig vorkommt

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