Bluttat in Lauf: Toter Mann hat Stichverletzungen am Körper
15.7.2019, 18:06 UhrEin weißes Zelt vor einem Müllcontainer, am Boden eine gelbe Markierung, wie man sie aus Krimis kennt. Zwei Beamte der Spurensicherung nehmen den Boden genau unter die Lupe. Die Kurve eines Schotterwegs ist weiträumig abgesperrt.
Wer am Montagvormittag unbedarft zwischen der südlichen Laufer Autobahnausfahrt und Schönberg nahe dem Landratsamt im Wald spazieren gehen will, wird von einem Absperrband der Polizei gestoppt. Unweit der Stelle, an der ein Pilzsammler am Sonntagmorgen einen schrecklichen Fund gemacht hatte, ist die Kriminalpolizei Schwabach noch immer im Einsatz.
Das Zelt steht dort, um Blutspuren, die am Wegesrand gefunden wurden, nicht der Witterung preiszugeben. So erklärt es Rainer Seebauer, ein Sprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken, auf Nachfrage. Die Leiche ist sechs bis sieben Meter vom Schotterweg entfernt in einem Gebüsch gefunden worden. Der Pilzsammler hatte die Polizei informiert, die wegen des Zustands der Leiche bald von einem Tötungsdelikt sprach.
Opfer war 27-jähriger Laufer
Eine schnell gegründete 25-köpfige Sonderkommission mit dem Namen "Pilz" konnte mittlerweile einen Fahndungserfolg verbuchen. Durch "umfangreiche Ermittlungen" habe man einen Mann und eine Frau festnehmen können, die als dringend tatverdächtig gelten. Sie wurden inzwischen einem Haftrichter vorgeführt.
Das Opfer war, wie die Polizei inzwischen bestätigt, ein 27-jähriger Laufer. Nach Informationen der Pegnitz-Zeitung wohnte er in Lauf links der Pegnitz und damit nicht weit vom Fundort entfernt.
Bei den Verletzungen, die seine Leiche aufwies, handelt es sich laut Seebauer um Stichverletzungen am Körper und Spuren von stumpfer Gewalt gegen den Kopf. Nähere Angaben machte das Nürnberger Polizeipräsidium nicht.
Hinweise auf Beziehungstat?
So bleibt zunächst vieles unklar. Geschah das Gewaltverbrechen im Wald, dort also, wo die Blutspuren gefunden wurden? Oder wurde die Leiche nur dort abgelegt? Kannten sich Täter und Opfer? Der schnelle Fahndungserfolg könnte dafür sprechen. Auch die möglicherweise hohe Zahl der Stiche könnte ein Hinweis auf eine Beziehungstat sein.
Doch zu diesen Details schweigt die Polizei aus gutem Grund: Nur die Täter selbst kennen die Einzelheiten des Verbrechens, sie sollen sich offenbaren. Bei den Vernehmungen geht es zunächst um eine klare Beweisführung. Immer wieder werden deshalb die Abläufe rekonstruiert, um die Grundlage für die spätere Anklage zu schaffen.