Wetterextrem

Böen bis 230 km/h: Hurrikan Kirk nimmt Kurs auf Europa - trifft der Sturm auch Franken?

Stefan Besner

Online-Redaktion

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4.10.2024, 18:59 Uhr
Hurrikan Kirk über dem Atlantik.

© IMAGO/NOAA/IMAGO/ZUMA Press Wire Hurrikan Kirk über dem Atlantik.

Hurrikan - ein Wort, das man hierzulande zwar kennt, das Wissen über die Wirbelstürme beschränkt sich für die meisten Menschen allerdings wohl eher rein auf die Theorie. Hurrikans kommen vor allem in tropischen Regionen vor. Vor dem Hintergrund des menschengemachten Klimawandels nehmen Wetterextreme allerdings auch hierzulande zu. Seien es Höchsttemperaturen, heftige Gewitterstürme oder - wie jüngst - sintflutartige Regenfälle, die Teile Deutschlands und vor allem unsere Anrainerstaaten unter Wasser setzten. Droht jetzt die nächste Zäsur in Sachen Wetterkapriolen? Hurrikan "Kirk" hat aktuell Kurs auf Europa genommen. Was Menschen hierzulande wissen müssen.

Künftig Hurrikans in Europa?

Hurrikans sind lauter "Wetteronline" starke Tiefdruckgebiete, die im Bereich des westlichen Atlantiks, in der Karibik, im Golf vom Mexiko und im östlichen Pazifik entstehen. Sie formieren sich meist über Gewässern mit einer Wassertemperatur von mindestens 26 Grad. In ihnen herrschen nicht selten Windgeschwindigkeiten von mindestens 119, nicht selten aber mehr als 200 Kilometer pro Stunde. Hurrikane haben einen Durchmesser von teils einigen 100 Kilometern. Typische Merkmale sind ein kreisrundes, wolkenfreies Auge im Zentrum und eine daran anschließende, kreisförmige Zone hoch aufragender Gewitter- und Regenwolken. Im Zuge des menschengemachten Klimawandels erwärmt sich die Meeresoberfläche, dadurch ist mehr Energie im System, was laut Forschern dazu führt, dass auch Europa künftig vermehrt mit Hurrikans und tropischen Stürmen rechnen muss.

Hurrikan Kirk ist auf Kurs nach Europa

"Mit Spitzenböen über 200 Kilometern pro Stunde wirbelt Hurrikan Kirk aktuell mitten im Atlantik genau zwischen der Karibik und den Kanaren.", erklärt eine Sprecherin auf "wetteronline". "Doch in den nächsten Tagen macht er sich auf den Weg weiter nordwärts und dreht dann nach Europa ab." Zwar schwäche sich der Hurrikan dabei ab, wie man an der Prognose der Windgeschwindigkeiten sehe, habe er aber "noch immer ordentlich Power."

Ab Montag erreicht Kirk nach Informationen von "weather.com" als Hurrikan der Stufe 2 das Seegebiet um die Azoren. Anschließend wird Kirk dann am Dienstag vom Jetstream erfasst, dabei stark beschleunigt und in Richtung europäischen Festlands gedrückt. Dienstag ist Kirk noch ein Hurrikan der Kategorie 1. Am Mittwoch erreicht Kirk schließlich als außertropischer Sturm die Küste Europas und zieht in der Nacht auf Donnerstag an Land.

Was anschließend passiert ist zwar noch unklar, die Wettermodelle zeigen aktuell jedoch einen Korridor von Irland bis nach Portugal. Auch in Deutschland droht aufgrund dessen ein Sturm.

Sturmlage in Deutschland und der Region

Wenn Kirk an Land geht, hat das weitreichende Folgen – auch auf Deutschland kann sich das Wetterextrem auswirken. Obwohl per definitionem kein echter Hurrikan hierzulande ankommt, können die Ausläufer und Nachwirkungen auch bei uns ihre Spuren hinterlassen. Diplom-Meteorologe Dominik Jung erklärt, das könne erstmal zu einem Anstieg der Temperaturen in Deutschland führen, 17 bis 23 Grad würden im Süden erwartet.

Laut "meteozentrale.de" erreicht uns das Windfeld des Ex Hurrikans am Donnerstag. Dabei wären nach jetzigem Stand Spitzenböen von bis zu 80 km/h nicht ausgeschlossen. Jung spricht sogar von bis zu 95 km/h. Aufgrund der unsicheren Zugbahn "ist unklar, wo die stärksten Windgeschwindigkeiten erreicht werden.

Nach aktuellem Stand besteht für die Region keine überbordende Gefahr. Die Auswirkungen des Ex-Hurrikans würden in Deutschland immerhin zumindest noch für Böen reichen. Ein schwerer Sturm ist in Franken und der Region laut "meteozentrale" derzeit nicht zu befürchten.

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