Bürgerentscheid

Center Parcs: Heute entscheidet sich die Zukunft des Projekts

30.5.2021, 06:00 Uhr
Gegen das Vorhaben von Center Parcs haben Gegner des Projekts, wie hier vor einer Sitzung des mittelfränkischen Bezirkstags in Triesdorf, immer wieder demonstriert.

© Bürgerinitiative Seenland in Bürgerhand Gegen das Vorhaben von Center Parcs haben Gegner des Projekts, wie hier vor einer Sitzung des mittelfränkischen Bezirkstags in Triesdorf, immer wieder demonstriert.

Bei dem Bürgerentscheid geht es um die Frage, ob die Gemeinde einen Bebauungsplan aufstellen und damit die planungsrechtlichen Grundlagen für die Ansiedlung eines Center Parcs schaffen soll. Er soll auf dem 165 Hektar großen und früher militärisch genutzten Muna-Gelände am Seeufer bei Langlau entstehen, einem Gemeindeteil von Pfofeld.

Rund 1300 Bürger können am Sonntag ihr Kreuz bei Ja oder Nein machen. Bei einer erwartungsgemäß hohen Wahlbeteiligung von 80 Prozent liegt die Mehrheit bei gut 500 Stimmen.

Stimmt eine Mehrheit mit Nein, gilt das Projekt im Fränkischen Seenland als gestorben. Center Parcs will sich dann möglicherweise auf die Suche nach einem anderen Standort begeben. Überwiegen die Ja-Stimmen, geht es im Fränkischen Seenland auf dem offiziellen Planungsweg weiter.

Endgültig entschieden sei aber selbst dann noch gar nichts, betonte Pfofelds Bürgermeister Reinhold Huber (parteilos) vor dem wichtigen Urnengang. Es müssten erst Fragen beantwortet werden, die für die Kommune wichtig sind. Dazu gehöre die Verkehrsplanung, ein Besucherlenkungssystem, die Wasserversorgung oder die CO2-neutrale Ausrichtung des geplanten Parks.


Der große Faktencheck zu Center Parcs


Gegen das gigantische Vorhaben hatte sich sehr schnell die Bürgerinitiative "Seenland in Bürgerhand" gebildet. Sie trat in der Öffentlichkeit massiv in Erscheinung. Die Vertreter der Initiative gehen davon aus, dass die Anlage gewaltige Nachteile für die Natur und die örtliche Bevölkerung mit sich bringt.

Reinhold Huber ist Bürgermeister von Pfofeld.

Reinhold Huber ist Bürgermeister von Pfofeld. © Michael Kasperowitsch

Als Reaktion auf diese Aktivitäten riefen Pfofelder im Gegenzug die Gruppe "Bürger Pro Center Parcs" ins Leben. Sie verspricht sich von der Anlage nicht nur einen Nutzen für die Ökologie, sondern vor allem für die wirtschaftliche Entwicklung der strukturschwachen Region.

Beobachter vor Ort gehen davon aus, dass sich einem dieser beiden Lager bisher etwa nur je zehn Prozent der Abstimmungsberechtigten angeschlossen haben. Die große Mehrheit ist demnach noch unentschlossen. Das Ergebnis des Bürgerentscheids wird am Sonntag gegen 20 Uhr erwartet.

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