"Click and Meet"- Die Rettung des Einzelhandels auch in Franken?
5.3.2021, 20:07 UhrBei dem Bund-Länder-Treffen am 3.März wurden einige neue Regeln beschlossen, unter anderem mehr Öffnungsmöglichkeiten im Einzelhandel. Dabei wurde das Konzept "Click and Meet" vorgestellt, welches das Einkaufen vor Ort wieder ermöglichen soll.
Es soll als Übergangslösung dienen, bis der Einzelhandel wieder vollständig öffnen darf. Dieses Konzept ist eine Erweiterung von "Click and Collect", bei dem man Ware per Internet oder Telefon bei geschlossenen Läden bestellt und diese je nach Termin abholt. Bei "Click and Meet" allerdings kann der Kunde einen Termin vereinbaren und beispielsweise in Bekleidungsgeschäften, Buchhandlungen oder Optikern Ware vergleichen, persönlich auswählen und sich beraten lassen.
So funktioniert "Click and Meet"
Zunächst einmal braucht der Kunde einen Termin, den man wie gewohnt auf der Homepage des jeweiligen Geschäftes, per E-Mail oder per Telefon vereinbart. Dabei müssen die Kontaktdaten zur möglichen Kontaktverfolgung angegeben werden. Bei der Dauer des Termines von rund 30 bis 45 Minuten pro Person, muss sich der Kunde an Hygienevorschriften halten. Dazu gehört auch, dass pro Termin nur maximal ein Hausstand vor Ort sein darf beziehungsweise je 40 Quadratmeter ein Kunde. Zudem sei das Konzept nur möglich, wenn die 7-Tage-Inzidenz zwischen 50 und 100 liegt, so chip.
Durchwachsene Bilanz in Rheinland-Pfalz
Bereits seit dem 1. März wird "Click and Meet" im Saarland und in Rheinland-Pfalz getestet. Die Bilanz fällt allerdings eher durchwachsen aus: Zwar machen mit rund 90 Prozent in Rheinland-Pfalz viele Geschäfte mit, rund 45 Prozent seien aber mit dem Konzept nicht zufrieden, so die Tagesschau. Stelle das Projekt doch einen erheblichen Aufwand für die Ladenbetreiber dar. Zudem setze die fehlende Planungssicherheit und die sehr geringe Menge an Personal den Händlern zu. Auch stelle sich die Frage, ob sich "Click and Meet" für große Filialen und Firmen überhaupt lohnt, bezüglich der Kostendeckung.
So kritisiert auch der Handelsverband HDE das Konzept, damit sei der Einzelhandel nicht zu retten, da die Personal-und Betriebskosten oftmals höher sind als die Umsätze, berichtet das Zdf. Auf diese Weise bleibt die Forderung nach einer vollständigen Öffnung des Einzelhandels bestehen. Aber auch für Kunden kann es Nachteile mit sich bringen. Durch die begrenzte Termindauer kann sich der Kunde unter Druck gesetzt fühlen und auch gezwungen sehen, etwas aus dem Geschäft zu kaufen. Außerdem ist das Einkaufen in Bekleidungsgeschäften schwierig, wenn kein Anprobieren möglich ist.
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