Das sind die größten Baustellen der StUB
1.2.2020, 19:50 UhrDie Planung: Nachdem das Raumordnungsverfahren für die StUB mit einem positiven Bescheid aus Ansbach abgeschlossen wurde, beginnt jetzt die nächste Planungsphase, an deren Ende die Baugenehmigung für einen ersten Teilabschnitt der StUB steht. Als erstes muss aber der Boden entlang des geplanten Linienverlaufs untersucht werden. Ist das Erdreich belastet? Müssen kulturelle Überreste gesichert werden? Startschuss für diese Untersuchungen ist Anfang Februar am Langemarckplatz in Erlangen. Gebaut werden könnte an der StUB ab Mitte der 2020er Jahre. Die ersten Züge verkehren wohl ab Ende der 2020er Jahre.
Die Trasse: Die Vorzugsvariante des Streckenverlaufs ist zwar weitgehend "raumverträglich", wie es in der landesplanerischen Beurteilung der Regierung heißt. Die Trasse darf also wie vorgesehen gebaut werden, nämlich ab Nürnberg-Wegfeld über Erlangen-Süd und -Zentrum bis nach Herzogenaurach. Allerdings muss der Abschnitt Hutgraben nahe Erlangen-Tennenlohe umgeplant werden. Zu groß wäre andernfalls der Eingriff in den Bannwald, wie die Regierung kritisiert. Als neuralgischer Punkt in Herzogenaurach gilt beispielsweise die Kreuzung der StUB mit dem Hans-Ort-Ring an der Flughafenstraße. Der Knoten, fordert Ansbach, müsse für den Autoverkehr so leistungsfähig bleiben wie ohne die neue Straßenbahn.
Kommentar: Mehr Tempo bei der StUB, bitte!
Die Bauwerke: Das vor allem aus Umweltschutzgründen umstrittenste Bauwerk der StUB ist die geplante Regnitzquerung in Erlangen. Die vorgesehene Brücke (vermutlich an der Wöhrmühle) muss laut Regierung für den motorisierten Individualverkehr gesperrt werden. Außerdem sind mehrere Auflagen zu erfüllen. So ist dafür zu sorgen, dass die Brücke das Landschaftsbild möglichst wenig stört.
Die Kosten: Die Stadt-Umland-Bahn wird deutlich teurer als im Jahr 2015 geschätzt. Statt der ursprünglich angesetzten 300 Millionen Euro für Investitionen und Planung soll das Infrastrukturprojekt nun mindestens 400 Millionen Euro kosten. Hauptgrund für die Verteuerung sind die stark gestiegenen Baukosten (plus 49 Millionen Euro). Hinzukommen aber auch zehn Millionen Euro an vom Bauherrn zu verantwortenden Mehrkosten. Eingerechnet sind inzwischen auch die Summen für Grunderwerb, ökologische Ausgleichsmaßnahmen und Schallschutz.
Die Finanzierung: Auf die drei beteiligten Städte, Nürnberg, Erlangen und Herzogenaurach, kommen große Summe für die Planung, den Bau und den Betrieb der StUB zu. Allerdings liegen inzwischen – auch dank einer Gesetzesänderung – hohe Förderzusagen von Bund und Land vor. Ohne diese Zuschüsse könnten sich die Kommunen die geplante Straßenbahn wohl nicht leisten. Kritiker geben aber zu bedenken, dass so oder so ein zentraler Teil der Kosten quasi vom Steuerzahler beglichen wird. Letztlich müssen die Städte – bei der ungünstigsten Förderquote durch Bund und Land – allein bei den Baukosten mit folgenden Eigenanteilen rechnen: Nürnberg mit 16 Millionen Euro, Erlangen mit 49 Millionen Euro und Herzogenaurach mit 13 Millionen Euro.
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