Verschleierte Sicht

Dichter Nebel über Franken: Wie entsteht er eigentlich - und wann?

rif

21.9.2022, 14:47 Uhr
Nebel bedeutet nicht gleich Nebel.

© IMAGO/jp_chretien Nebel bedeutet nicht gleich Nebel.

Der Nebel ist ein Alltagsphänomen im Herbst: Es ist früh am Morgen und draußen herrscht schlechte Sicht. Bei einer Sichtweite bis zu einem Kilometer spricht man von Nebel. Im Prinzip handelt es sich dabei um Wolken nah am Erdboden, denn in der Luft schweben kleine Wassertröpfchen und reflektieren das Licht. Weil die Nebeltropfen so klein sind, können sie erst mit bloßen Augen gesehen werden, wenn sie sich in einer großen Menge sammeln.

Der feuchte Dunst entsteht durch Kondensierung. Wenn warme Luft abkühlt und den Wasserdampf nicht mehr speichern kann, wird das Wasser abgegeben, wodurch Nebeltropfen entstehen. Setzen sich die Tröpfchen an Gras oder Blättern ab, entsteht Tau. Aber Nebel heißt nicht gleich Nebel, das Phänomen unterscheidet sich bei der Entstehung.

Ein Strahlungsnebel entsteht vor allem in der Nacht, wenn bodennahe Luftschichten abgekühlt werden. Diese Art von Nebelbildung kommt sehr häufig vor. Oft löst sich die blickdichte Wolke mit dem Tagesgang auf, kann aber einen ganzen Tag über halten, wenn sich Luftschichten nicht wieder aufwärmen.

Beim Mischungsnebel vermischen sich feuchtwarme und kalte, trockene Luftmassen, die dadurch abkühlen. Die Luft kann den enthaltenen Wasserdampf nicht halten und es kommt zur Kondensierung. Eine Nebelbildung dieser Sorte entsteht vor allem im Bereich von Kalt- und Warmfronten.

Unter Advektionsnebel versteht man die Entstehung von Nebel, wenn feuchtwarme Luft über kältere Oberflächen gleiten und sich dann die Luft durch einen Wärmestrom abkühlt. Gerade in Mitteleuropa kommt dieses Phänomen öfter vor. Auch die Form eines Seenebels, der über kalten Wasseroberflächen hängt, gehört zum sogenannten Advektionsnebel.

Kaum zu sehen in Deutschland: Der Eisnebel entsteht bei Temperaturen unter -20 Grad. Dabei wird aus der Luft heraus Wasserdampf direkt in Eiskristalle sublimiert. Mit dieser Art von Nebelbildung kommt es zu seltenen optischen Phänomenen wie beispielsweise Halos oder Lichtsäulen.

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