Dieser Monster-Scanner durchleuchtet Lkw nach Drogen
9.3.2016, 06:00 UhrDer Fahrer kommt aus Rumänien. Die Zollbeamten verlangen Führerschein, Ausweis und Frachtpapiere von ihm. Dann schicken sie ihn mit seinem Lastwagen zur nächsten Station: der mobilen Röntgenanlage, von der es nur drei Stück in der gesamten Bundesrepublik gibt. Dieses Gerät ist beim Hauptzollamt Ulm stationiert, die Nürnberger Zollbehörde hat sich den Apparat für diesen Einsatz ausgeliehen. Die 1,35 Millionen Euro teure Anlage deckt den gesamten süddeutschen Raum ab: Bayern, Baden-Württemberg und Teile von Rheinland-Pfalz.
Der Lkw-Fahrer hat mit seinem Laster nun das technische Wunderwerk erreicht und stellt sich parallel dazu auf. Alle Beteiligten müssen nun hinter eine Absperrung gehen, denn die Strahlen sind nicht ungefährlich. Tritt doch mal jemand bei laufendem Betrieb in den magischen Kreis, reagiert eine Lichtschranke sofort und schaltet den Röntgenvorgang abrupt ab. "Das wäre aber ärgerlich, denn dann müssten die Kollegen von vorne beginnen", sagt Michael Letterer, Leiter der Kontrolleinheit Verkehrswege beim Zoll in Nürnberg.
Gelegentlich fischt der Zoll illegale Ware ab
Nach dem Prozedere geht es in eine Kabine, in der die Aufnahmen von der Ladung ausgewertet werden. Mit einem prüfenden Blick scannt ein Zollbeamter das Röntgenbild, das auf seinem Monitor zu sehen ist. Er nimmt die Ladung, das Ersatzrad, Hohlräume, den Tank und das Führerhaus unter die Lupe. Nichts. Kein verdächtiger Gegenstand.
Hier liegen, deutlich in der Aufnahme zu sehen, nur viele Reifen auf der Ladefläche. Doch das ist nicht immer so: Die Beamten fischen gelegentlich Drogen, Waffen, Zigaretten und Alkohol, die die zulässige Menge überschreiten, heraus. Vor ein paar Wochen stießen sie auf illegale Feuerwerkskörper, die eine verheerende Sprengkraft haben. Der Brummi-Fahrer aus Rumänien aber ist sauber und kann wieder auf Achse. Gute Fahrt!
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