Direktmandat: Söder lässt Edelhäußer den Vortritt

Robert Gerner

Schwabacher Tagblatt

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14.4.2021, 08:16 Uhr
Können also doch Freunde fürs Leben bleiben. Markus Söder (li.) und Ralph Edelhäußer (re.), hier beim gemeinsamen Besuch auf dem Rother Altstadtfest 2018 mit CSU-Kreisvorsitzendem Volker Bauer und unserer Mitarbeiterin Yevheniia Frömter, werden sich bei der Kandidatur ums Direktmandat im Bundeswahlkreis Roth nichts ins Gehege kommen.

© Marco Frömter, NN Können also doch Freunde fürs Leben bleiben. Markus Söder (li.) und Ralph Edelhäußer (re.), hier beim gemeinsamen Besuch auf dem Rother Altstadtfest 2018 mit CSU-Kreisvorsitzendem Volker Bauer und unserer Mitarbeiterin Yevheniia Frömter, werden sich bei der Kandidatur ums Direktmandat im Bundeswahlkreis Roth nichts ins Gehege kommen.

Der Rother Bürgermeister und designierte CSU-Bundestagskandidat Ralph Edelhäußer kann aufatmen. Ministerpräsident Markus Söder hat in einer WhatsApp-Nachricht an den CSU-Kreisvorsitzenden Volker Bauer deutlich gemacht, dass er im Falle einer Kanzlerkandidatur nicht auf ein Bundestags-Direktmandat über einen Wahlkreis schielt. Stattdessen will er sich nur über die Landesliste um einen Platz im Parlament bewerben.

Wie berichtet, hatte die Berliner Online-Zeitung "The Pioneer" gemeldet, dass Söder im Falle einer Kandidatur eigentlich einen eigenen Wahlkreis benötige. Die jetzige Kanzlerin Angela Merkel zum Beispiel ist direkt gewählte Abgeordnete im Wahlkreis Vorpommern-Rügen-Greifswald I.

Nürnberg ist besetzt

Weil aber die beiden Nürnberger Bundeswahlkreise durch Michael Frieser (Nürnberg Süd/Schwabach) und Sebastian Brehm (Nürnberg Nord) schon besetzt sind, war als denkbare Alternative eine Kandidatur Söders im Wahlkreis Roth (Landkreise Roth und Nürnberger Land) ins Spiel gebracht worden. Diese Alternative erschien denkbar, weil der Wahlkreis Roth nach dem Ausscheiden der jetzigen Europa-Abgeordneten Marlene Mortler verwaist und der designierte Nachfolger Ralph Edelhäußer noch nicht nominiert ist.

Markus Söder hat in einer kurzen Botschaft an Volker Bauer jedoch klar gemacht, dass er keinen nominierten oder kurz vor der Nominierung stehenden Direktkandidaten seiner Partei verdrängen will. Volker Bauer hat das durchaus mit Erleichterung zur Kenntnis genommen. "Für uns wäre das eine verzwickte Kiste geworden", so der CSU-Kreisvorsitzende.

Man könne einerseits dem Kanzlerkandidaten nicht die Tür vor der Nase zuschlagen. "Es hätte ja auch im Falle unseres Sieges im September durchaus seinen Charme, wenn der Kanzler seine Bürgersprechstunden als direkt gewählter Bundestagskandidat bei mir im CSU-Bürgerbüro in Roth abhalten würde", so Bauer augenzwinkernd. Aber ehrlicherweise müsse man schon zugeben, dass Söders Hineingrätschen in den Land- und Wahlkreis Roth das gesamte Personaltableau der CSU vor Ort ins Wanken gebracht hätte.

Verschoben auf 24. April

Eigentlich hätte Ralph Edelhäußer vergangenes Wochenende offiziell zum Bundestagskandidaten ausgerufen werden sollen. Pandemiebedingt war das Treffen der Delegierten aus den Landkreisen Roth und Nürnberger Land im Feuchter Fußballstadion jedoch verschoben worden. Es soll nun am 24. April nachgeholt werden.

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