Wie geht es weiter?
Einst in Kuhstall gegründet: Fränkisches Unternehmen ist insolvent - zahlreiche Jobs betroffen
02.03.2025, 21:03 Uhr
Es ist eine Unternehmensgeschichte, die durchaus weit zurück reicht. Im Jahre 1974 wurde laut eigenen Angaben die Weininger Metall System GmbH gegründet. In einem Kuhstall mit Scheune, heißt es auf der eigenen Homepage dazu weiter. Damals, im fränkischen Mittelsinn (Landkreis Main-Spessart) fing alles an. Wenige Zeit später folgte dann schon der Umzug nach Burgsinn – bis heute ist das Unternehmen dort ansässig.
Jetzt, rund 50 Jahre später, steht das Unternehmen wirtschaftlich gesehen mit dem Rücken zur Wand. Wie aus einer Mitteilung der zuständigen Kanzlei hervorgeht, hat der Betrieb bereits zum 21. Februar 2025 beim Amtsgericht Würzburg einen Insolvenzantrag gestellt.
Das Online-Portal "infranken.de" berichtete zuerst über den Sachverhalt. Damit ist aktuell mehr als unklar, wie es für die Weininger Metall System GmbH in Zukunft weitergehen wird. Als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde der Rechtsanwalt Matthias Reinel von der Kanzlei HWR Insolvenzverwaltung aus Würzburg bestimmt. Dieser habe sich auch bereits mit seinen Kollegen ein Bild der aktuellen Situation gemacht.
Das Unternehmen selbst ist seit Jahrzehnten auf Blechbearbeitung spezialisiert. Für "namhafte nationale und internationale Kunden" fertigt man vor allem Regalsysteme an. Laut eigenen Angaben werden die Produkte auch nach China ausgeliefert.
Im Jahre 1992 wurde aus dem kleinen Familienbetrieb dann die Firma Weininger Metall System GmbH. Seit 2007 leitet Marc Weininger den Betrieb in zweiter Generation. Er übernahm die Firma damals von seinem Vater Norbert Weininger. Aktuell beschäftige das Unternehmen demnach 48 eigene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Durch das Insolvenzgeld seien die Löhne und Gehälter für die kommenden drei Monate gesichert. Auch der Betrieb soll in dieser Zeit "in vollem Umfang" weiterlaufen. Man werde in den kommenden Tagen "umfangreiche Gespräche mit allen Beteiligten führen", um diesen Vorgang sicherstellen zu können.
Derzeit läuft zudem bereits die Suche nach möglichen Investoren durch Rechtsanwalt Matthias Reinel. Ziel sei nun, eine "weitreichende Sanierung" so schnell wie möglich anzustreben. Bereits kurz nach der Gründung erlebte das Unternehmen die erste Krise. Nur fünf Jahre nach dem Eröffnen brannte eine frisch bezogene Halle des Unternehmens damals ab. Bis heute aus "ungeklärter Ursache". "Mit unglaublichem Engagement und in kürzester Zeit" habe man das Lager jedoch mithilfe von Angestellten und Familienmitgliedern wieder aufbauen können. Genau für diese 48 Angestellten beginnt jetzt erneut eine ganz schwere Zeit. Es bleibt zu hoffen, dass der Betrieb auch diese Krise überstehen kann…