100 Aktivisten gehen in Erlangen gegen Siemens auf die Straße

Sharon Chaffin

Redakteurin Erlanger Nachrichten

E-Mail zur Autorenseite

13.1.2020, 18:50 Uhr

Vorstandschef Joe Kaeser hatte am Sonntagabend via Twitter bekanntgegeben, dass das Unternehmen an einer Zulieferung für ein Kohlebergwerk festhält. Diese Ankündigung sorgt bei den jungen Umweltschützern für großes Entsetzen. Bereits am Freitag hatten etwa 80 FFF-Mitstreiter vor dem so genannten Himbeerpalast, einem Siemens-Verwaltungsgebäude in der Werner-von-Siemens-Straße, gegen die Pläne aufbegehrt. Einen Tag nach Kaesers Bekanntgabe ist der Ärger der jungen Klimaschützer noch gewachsen — und treibt daher noch mehr Menschen auf die Straße.

So sind es nach Veranstalterangaben rund 100 junge Frauen und Männer, die am Montagnachmittag einem sehr kurzfristig anberaumten Aufruf folgen — und mit "Hopp Hopp Hopp, Kohlestopp"-Sprüchen, "Stopp Adani"-Slogans und kämpferischen Reden für mehr Klimaschutz gegen den Großkonzern mobil machen.


Kommentar: Adani-Kohlebergwerk - der Verlierer heißt Siemens


Auch Louisa Schocke ist wieder dabei. Der Germanistikstudentin, die für FFF bereits viele Demonstrationen in der Universitätsstadt mit initiiert hat, ist die Wut deutlich anzumerken: "Es kann nicht sein, dass ein Konzern, der nach eigenen Angaben bis 2030 klimaneutral sein will, eines der größten Kohleprojekte unterstützt".

Der wirtschaftliche Nutzen, so meint die junge Frau, sei für ein Unternehmen wie Siemens bei diesem Projekt ohnehin eher gering: "Das ist für diesen Weltkonzern doch nur ein verhältnismäßig kleines Geschäft". Umso weniger kann sie Kaesers Ja zu diesem Projekt nachvollziehen: "Wir dürfen es nicht zulassen, dass unsere Zukunft so respektlos behandelt wird", empört sie sich.

28 Kommentare