14 Menschen in Erlangen mussten ins Krankenhaus

27.11.2016, 13:20 Uhr
14 Menschen in Erlangen mussten ins Krankenhaus

© Klaus-Dieter Schreiter

Die Erlanger Feuerwehr war am Samstag gegen 21.30 Uhr in die Schwedlerstraße gerufen worden, weil Bewohner dort einen unklaren Geruch festgestellt hatten. Die Kräfte gingen zunächst unter Atemschutz in den Hausflur, konnten mit ihren Spezialgeräten jedoch keine Gase oder Dämpfe messen.

Daraufhin gingen sie ohne Atemschutz weiter auf die Suche nach der Ursache des Geruchs, zumal immer mehr Bewohner über Atemwegsbeschwerden klagten. Das war fatal, denn auch vier Feuerwehrleute erlitten diese Symptome, und ebenfalls zwei Mitarbeiter vom Rettungsdienst und zwei Polizisten, die schon vor Eintreffen der Feuerwehr in dem Gebäude waren. Diese acht Personen und sechs Bewohner mit denselben Beschwerden wurden daraufhin in die Universitätsklinik und ins Waldkrankenhaus gebracht, wo sie entsprechend behandelt wurden.

Die Feuerwehr suchte daraufhin in dem Haus unter schwerem Atemschutz weiter nach der Ursache. Dafür wurden auch zunächst zwei Wohnungen gewaltsam geöffnet, später dann auch noch eine dritte. Das Spezialmessgerät der Feuerwehr kann zwar 400 verschiedene Gase identifizieren, jedoch sprach es nicht an. Mit Lackmuspapier wurde zusätzlich das gesamte Treppengeländer abgestreift, aber auch dieser Säure-Base-Indikator verfärbte sich nicht. Es wurde sogar ein Chemiker geholt, doch auch der konnte nicht weiter helfen.

Inzwischen war das gesamte Haus evakuiert worden und die Personen, die nicht in die Klinik mussten, wurden in Hotels untergebracht. Stadtbrandrat Friedhelm Weidinger informierte noch in der Nacht Oberbürgermeister Florian Janik und den Sicherheitsreferenten Thomas Ternes.

Nach etwa sechs Stunden intensiver Suche wurde schließlich ein rötliches Pulver im Erdgeschoss in der Nähe eines Lichtschalters entdeckt. Daraufhin wurde die Eingangstür versiegelt und das Haus abgesperrt. Proben des rötlichen Pulvers wurden ins Landeskriminalamt nach München zur Untersuchung gebracht und zusätzlich in ein lokales Labor.

Die verletzten Personen konnten inzwischen die Kliniken wieder verlassen, sie durften jedoch nicht in ihre Wohnungen zurück. Denn bis zur Klärung der Ursache für die Verätzungen bleibt das Haus versiegelt und gesperrt.