8. Mai 1964: Den Geist der Schule geprägt

ERLANGEN - Sechs Erlanger Bürger wurden gestern Vormittag im Rathaus für ihre Verdienste geehrt. Oberbürgermeister Dr. Heinrich Lades verlieh Oberstudienrat Prof. Dr. Hermann Künneth und Hauptoffiziant Otto Raffler im Namen des Bundespräsidenten das Bundesverdienstkreuz am Band; in einer weiteren Feierstunde wurden die Verdienste von vier Erlanger Pädagogen gewürdigt.

In Professor Dr. Künneth verkörpere sich die Exaktheit akademischen Forschens und Lehrens und die gymnasialpädagogische Tradition eines halben Jahrhunderts. Seine ritterliche, urteilsklare Persönlichkeit strahle menschliche Güte und geistvollen Humor aus.

Hauptoffiziant Otto Raffler sei in seinem jahrzehntelangen Wirken als Hausverwalter an der Schule ein treuer und verständnisvoller Sachverwalter der Jugend gewesen. Auch habe er sich als Stadtrat selbstlos in den Dienst der Öffentlichkeit gestellt, sei ein begeisterter Freund und Förderer des Sportes und nicht zuletzt ein Hüter und Heger der heimischen Natur, insbesondere der Sportfischerei, gewesen.

Zu Beginn der Feierstunde hatte der Oberbürgermeister Oberstudiendirektor Prof. Dr. Hans Strohm, Bürgermeister Dr. Friedrich Sponsel und die Schüler des Gymnasium Fridericianum begrüßt.

In einer anschließenden kleinen Feierstunde überreichte Bürgermeister und Stadtschulrat Georg Zahn vier Erlanger Pädagogen, Rektorin Marie Olbrich, Luise Track, Marie Kramer und Rektor Robert Scharf, die auf eine 40-jährige Dienstzeit zurückschauen können, eine Anerkennungsurkunde.

Marie Olbrich ist Rektorin an der Adalbert Stifter-Schule und seit 16 Jahren Seminarleiterin für einen der beiden Bezirke in Erlangen. Seit 1958 ist sie Vertreterin des Schulrates H. Maier.

Die beiden Pädagoginnen, Luise Track und Marie Kramer, haben sich in der Friedrich-Rückert-Schule und in der Sonderschule besonders der Erziehung und Unterrichtung der Kleinen in den Unterklassen angenommen.

Rektor Robert Scharf ist seit 30 Jahren am katholischen Zweig der Pestalozzi-Schule tätig. Seine Liebe gilt der Heimatkunde. Mit einem Kollegen hat er die Lehrpläne des Heimatkundeunterrichtes für die dritte und vierte Volksschulklasse in Erlangen, Stadt und Land, ausgearbeitet.