Pilotprojekt

Ab 2024 kann jeder in Erlangen kostenlos Bus fahren

Georgios Tsakiridis

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21.12.2023, 13:52 Uhr
Stadtbus der Linie 20 an der Bushaltestelle Röthelheimpark Zentrum

© Klaus-Dieter Schreiter, NN Stadtbus der Linie 20 an der Bushaltestelle Röthelheimpark Zentrum

Ab Januar 2024 startet die Stadt Erlangen ein dreijähriges Pilotprojekt, bei dem der Busverkehr in der gesamten Innenstadt komplett kostenfrei wird. „Wir wollen Busfahren in der Innenstadt so einfach und bequem wie möglich machen“, erklärt Oberbürgermeister Florian Janik in einer Pressemitteilung der Stadt. Die Mindereinnahmen, die durch Gratis-ÖPNV der Innenstadtzone entstehen, muss die Stadt ausgleichen - und rechnet mit Kosten von jährlich rund 300.000 Euro zuzüglich zukünftiger Tarifanpassungen.

Ziel sei es, das Busfahren in der Innenstadt so einfach und angenehm wie möglich zu gestalten, indem die Notwendigkeit zum Ticketkauf entfällt. Das simple Konzept: einfach einsteigen und losfahren. Teil des Projekts sind auch sieben elektrische Midibusse, die mit Ökostrom betrieben werden. Im Dossier ”Klima, Luft und Mobilität” des "Medienservice Klima & Gesundheit" ist beschreiben, wie verkehrsbedingten Belastungen wie Feinstaub-, Stickstoffdioxid und Kohlendioxidemissionen verringert und auch die Gesundheit der Bevölkerung gestärkt werden sollen.

Der Lockdown habe gezeigt, wie es sein könnte, in Städten mit sauberer Luft zu leben. So sei der Straßenverkehr in den Städten um 30 bis 50 Prozent zurückgegangen, die gemessenen Stickstoffdioxid-Konzentrationen in dieser Zeit um 15 bis 40 Prozent gesunken. Mancherorts wurden sogar die niedrigsten Werte seit Messbeginn festgestellt. Von allen Luftschadstoffen in der Atemluft stellen Stickstoffdioxid und Feinstaub das größte Risiko für die menschliche Gesundheit dar. Feinstaub etwa kann tief in den Körper eindringen und die Organe schädigen. In der Lunge können die Partikel Lungenkrebs auslösen.

”Luftverschmutzung ist das größte umweltbedingte Risiko für die Gesundheit der Menschen in Deutschland" , wird Dr. Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer, zitiert. Eine Recherche des "Guardian" im September 2023 habe ergeben, dass 98 Prozent der Europäer:innen gesundheitsschädliche Luft atmen. In Deutschland werden die Grenzwerte für Luftschadstoffe zwar vielerorts eingehalten, sie liegen laut der EU-Umweltagentur EEA aber deutlich über den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation.

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