Christian-Ernst-Gymnasium

Achse der Wissenschaft: Schule wird bei Planung für Quartier einbezogen

Eva Kettler

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29.9.2021, 10:30 Uhr
Beim Christian-Ernst-Gymnasium stehen für das Sportgelände und andere Bereiche der Schule Veränderungen an.

© Bernd Böhner Beim Christian-Ernst-Gymnasium stehen für das Sportgelände und andere Bereiche der Schule Veränderungen an.

Die vielleicht wichtigste Botschaft, die Oberbürgermeister Florian Janik für die Schülerinnen und Schüler sowie den Schulleiter des Christian-Ernst-Gymnasiums (CEG) in der Sitzung des jüngsten Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschuss hatte, war, dass die Schule bei der künftigen Planung ihres Schulgeländes und des Sportplatzes mit einbezogen werden soll.

Ein Geografiekurs hatte eine Machbarkeitsstudie zur städtebaulichen Entwicklung des Quartiers zwischen dem zukünftigen Kultur- und Bildungscampus (KuBiC) und dem CEG zum Anlass genommen, selbst gestalterisch aktiv zu werden. Man war damit der Auslobung eines architektonischen Ideenwettbewerbs zuvorgekommen. Nach dem Beschluss des Ausschusses soll dies nun erfolgen.

Raum für gestalterische Freiheit

Die Schule werde Teil des Wettbewerbsverfahrens sein, versicherte der OB. „Ich bin mir sicher, dass wir unter Beteiligung der Schule mehrere Varianten kriegen und entscheiden können, was am besten für die Schule, für die Interessen der Stadt und der Nachbarschaft ist.“ Die Machbarkeitsstudie lässt laut Janik entgegen der Befürchtungen der Schule Raum für kreative Prozesse und gestalterische Freiheit.

Die Studie habe im Vorfeld lediglich gezeigt, dass man auf der vorgegebenen Fläche alle Anforderungen unterbringen könne. Das heißt: eine neue Sporthalle als Ersatz für die renovierungsbedürftige Sponselhalle, Freiflächen, Erweiterungsbauten für die Schule, Fahrradabstellplätze, eine Erweiterung der Mensa und eine öffentliche Tiefgarage.

"Fahrradparkhaus wäre zeitgemäßer"

Daran, dass unter dem Sportgelände künftig die Tiefgarage sein soll und somit den Boden versiegelt, hatte die Schülerinnen und Schüler besonders Anstoß genommen. Auch im Ausschuss kam Kritik. „Ein Fahrradparkhaus wäre zeitgemäßer“, sagte Grünen-Stadträtin Carla Ober. Der Oberbürgermeister wies darauf hin, dass es für die Tiefgarage einen Stadtratsbeschluss mit breiter Mehrheit gibt. Falls man dies nun politisch nicht mehr wolle, könne man einen Antrag stellen, ob über eine andere Variante abgestimmt werden soll.

Zum Konfliktpunkt Grünflächen sagte Planungsreferent Josef Weber, dass sich diese laut Machbarkeitsstudie sogar vergrößern werden. Dem widersprach CEG-Direktor Thomas Kellner. Er wies darauf hin, dass die Schule ein Drittel ihrer Sportflächen verlieren werde, wobei ein Teil auf Kosten von Basketballfeld, Fahrradständern und Pausenhof „wieder reingeholt werden“ könne.

"Sehr große städtebauliche Chance"

„Wir sind durchaus konstruktiv dabei und sehen die Gestaltung des Quartiers als sehr große städtebauliche Chance“, betonte Kellner. Wenn es darum gehe, alle Beteiligten wie etwa das CEG einzubeziehen - Stichwort Partizipation -, habe man in der Schule jedoch den Eindruck, da sei noch „Luft nach oben“.

Kellner bemängelte zudem, dass offenbar im Quartier viele Planungen - etwa von Universität oder Kitzmann-Investor - parallel verlaufen, aber nicht koordiniert seien. Die Henkestraße müsse unbedingt in das Konzept einbezogen werden. Nachhaltigkeit und Ganzheitlichkeit seien wichtig. Im Grunde müsste als Aufgabe gestellt werden, wie das ganze Quartier architektonisch gefasst werden könne. „Da haben wir noch keine Antwort.“ Sein Fazit: "Architektonisch könnte es durchaus etwas anspruchsvoller sein."

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