Beschwerdebrief des BN

Adelsdorf: Ärger über gemähte Blühwiese

01.06.2022, 10:57 Uhr
Die Wiese im Mai 2022, hinten ist eine Nisthilfe zu sehen.

© Helmut König, NN Die Wiese im Mai 2022, hinten ist eine Nisthilfe zu sehen.

„Ein ökologisch absoluter Unsinn“, meint der Biologe Manfred Ludwig, „zumal hiermit den nistenden Bienen in der im Frühjahr aufgestellten Nisthilfe die Nahrungsgrundlage für die standortnahe Versorgung ihrer Brut entzogen wurde.“

Die Wiese im Juni 2021.

Die Wiese im Juni 2021. © Helmut König, NN

Tatsächlich hat die Ortsgruppe gemeinsam mit der Gemeinde zwei Nisthilfen (Insektenhotels) gebaut, die als Beispiel für wirksame Bruthilfen auch zur Demonstration erstellt wurden. „Wir wollten zeigen, dass es nicht Sinn sein kann, durch diverse Gruppen falsch gebaute Nisthilfen großflächig zu verteilen, die zwar den Spendern, nicht aber den Insekten nützen“ ergänzt der BN-Ortsvorsitzende Helmut König.

Holz ist nicht gleich Holz

Problematisch seien bei solchen Nisthilfen in erster Linie die Brutröhren, gebohrt in die Stirnseite eines Weichholzes. „Dieses Holz bildet in kürzester Zeit Risse, wodurch es zu Parasiten- und Pilzbefall kommen kann. Die Ränder fransen gefährlich spleißend aus, wodurch die Netzaugen und Flügel der Insekten beschädigt werden“ erklärt Elke Puchtler. Hartholz sei hier immer zu bevorzugen, da es strukturbedingt nur unwesentlich auffasere. Aber auch die Ortsgruppe musste lernen: Das Holz muss gut abgelagert und trocken sein.

„Eine bereits geplante Informationsveranstaltung für die Bevölkerung muss nun aufgrund fehlender Blühpflanzen abgesagt werden", so König. Der Gemeinde wurde ein Beschwerdeschreiben übergeben.

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