Adlitz feiert jetzt seinen 666. Geburtstag
25.6.2014, 14:15 UhrIm Februar 1348, so steht es im von Manfred Mayer 1988 herausgegebenen Buch über Marloffstein, ist der freieigene Besitz Adlitz erstmals unter dem Namen „Adelold“ erwähnt worden. Wo diese Erwähnung erfolgte steht dort nicht geschrieben, auch Bürgermeister Eduard Walz weiß das nicht. „Wohl schon vor dem Jahre 1000 entstanden“ sei der Name, vermutet es Mayer. Er bedeutet so viel wie „Siedlung des Adelold“.
Urkundlich aufgeführt wird Adlitz erstmals im Jahre 1421 in einem Urkunden- und Lehensbuch des Markgrafen Friedrich von Ansbach-Bayreuth. Demnach empfingen die Brüder Werner, Weygel, Conrat und Fritz Strobel das Lehen Adlitz in diesem Jahr „am dritten Sonntag nach Urbani“, das war der 9. Januar. Allerdings gibt es Hinweise dafür, dass die Eltern der Gebrüder Strobel das Dorf Adlitz schon früher besaßen. Sein Vater hatte es offenbar als Lebensversicherung für seine Frau bestimmt.
1552 gebrandschatzt
In zahlreichen Urkunden und anderen Schriftstücken, so ist in Mayers Buch zu lesen, ist vor allem das Schloss Adlitz immer wieder erwähnt. So wurden Gut und Schloss im Jahre 1440 an die von Seefrieds verkauft, 1552 wurde es ausgeraubt und gebrandschatzt, 1592 an Hans Philipp von Seckendorff übergeben. Nachdem das Lehen 1607 durch die markgräflich fürstliche Lehenskammer eingezogen wurde, folgte 25 Jahre später im Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648) die Verwüstung von Dorf und Burg.
Mehrfach wechselte es den Besitzer – unter anderen wurde Adlitz 1692 von Haller von Raittenbuchs Sohn Christoph Ludwig an Johann Ferdinand von Stauff verkauft —, 1718 wurde wurde es renoviert. Nach weiteren Besitzerwechseln erwarb es 1814 der Erlanger Hofkonditor Johann Franz Wießner. Der wollte eine Brennerei und eine Ziegelei dort einrichten, was aber offenbar scheiterte. 1870 veräußerte es die Familie Wießner an die Schneckenhofer Familie Eger. Aus einem Amtsblatt des Landkreises geht angeblich hervor, dass es einen unterirdischen Gang vom Schloss nach Schneckenhof gab, der Mitte des 19. Jahrhunderts zugeschüttet wurde.
1934 bis zu Beginn des Zweiten Weltkriegs war im Schloss eine Jugendherberge untergebracht, über einen Schweinfurter Bäcker ging es 1961 in schlechtem Zustand an die Firma Schultheis, die verkaufte es an den Adlitzer Hans Regenfuß, und der veräußerte es 1974 an den Erlanger Wolf Eike Gellinek. Der hat es saniert und ist noch heute dessen Besitzer.
Im Laufe der Jahrhunderte hieß der Ort einmal Adlatz, dann Mattliz, Marlitz, bis er zu „Adlitz“ wurde. Im fränkischen Sprachgebrauch, weiß der Vorsitzende des Feuerwehrvereins, Jürgen Schmitt, wird der Ort heute noch „Malatz“ genannt. Die Geschichte von Adlitz und seinem Schloss ist also lang und umfangreich. Das wollen die Adlitzer nun feiern. Im April gab es die erste Veranstaltung zum 666-jährigen Bestehen. Gezeigt wurde bei Kaffee und Kuchen ein Heimatfilm, den Otto Hoyer noch mit 8mm-Technik gedrehte hatte.
Die Hauptveranstaltung anlässlich des 666-jährigen Bestehens von Adlitz findet am Samstag, 28. Juni, am Feuerwehrhaus statt. Ab 15 Uhr gibt es Kaffee, Kuchen und Küchle, die Musik machen die „3 K’s“. Ab 17 Uhr spielt die Blaskapelle Langensendelbach/Marloffstein auf, dann werden Spanferkel, Schäuferla und andere fränkische Spezialitäten serviert. Zum Sonnenuntergang gibt es ein Kinder-Sonnenwendfeuer, eine Hüpfburg ist ebenfalls aufgebaut. Den Abschluss des Jubelfests bestreitet DJ Miss Cris im Feuerwehrhaus mit einem Discoabend.
Die Adlitzer Dorfgemeinschaft und der Feuerwehrverein organisieren alles. Weder die Gemeinde noch der Landkreis würden Zuschüsse für das Fest geben, sagt Bürgermeister Eduard Walz. Im September und Oktober ist noch eine Fotoausstellung unter dem Motto „Adlitz im Wandel der Zeit“ geplant.
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