Alexander Megos: "Wollte zeigen, was ich drauf habe"

Interview: Katharina Tontsch

Sportredakteurin in Erlangen

E-Mail

11.9.2018, 18:47 Uhr
"Letztlich muss alles zusammenpassen": Alexander Megos über seinen WM-Erfolg.

© ERICH SPIESS "Letztlich muss alles zusammenpassen": Alexander Megos über seinen WM-Erfolg.

EN: Herr Megos, wann haben Sie selbst an die Medaille geglaubt?

Megos: Erst, als ich wusste, dass ich eine bekomme. Man erhofft sich das immer. Letztlich muss alles zusammenpassen. Im Finale hätte es auch passieren können, dass ich auf dem letzten Platz lande.

EN: Selbst an der Wand waren Sie nicht sicher?

Megos: Man weiß nie, was die anderen machen. Manche Finalrouten sind eher leicht geschraubt, da muss man weit kommen. Andere Routen sind hart, da muss man gar nicht so weit kommen, um erfolgreich zu sein.

EN: Als Sie die Medaillen in den Händen hielten: Was haben Sie gedacht?

Megos: Cool! (lacht) Mehr nicht. Man hat dann wenig Zeit, darüber nachzudenken. Man hat sehr viel um die Ohren. Wenn man zur Ruhe kommt, sich ins Bett legt, will man zuerst nur schlafen. Doch jetzt kann ich sagen: Es fühlt sich gut an. Ich bin froh, dass ich zeigen konnte, was ich drauf habe.

EN: Am Montag hatten Sie Ruhetag. Was haben Sie gemacht?

Alexander Megos:

© Foto: Erich Spiess/afp

Megos: Wir hatten keinen Wettkampf, ja. Doch ich habe trainiert. Was sonst?

EN: Noch stehen drei Disziplinen an. Wie sehen Sie Ihre Chancen?

Megos: Im Speed habe ich auf eine Medaille wirklich keine Chance. Beim Bouldern eigentlich auch nicht, das ist nicht meine Hauptdisziplin. Es ist auch möglich, dass ich da gar nicht ins Finale komme. Schauen wir mal. Die besten 20 aus allen drei Disziplinen treten im Olympic-Combined-Format (Dreikampf aus Lead, Bouldern und Speed, d. Red.) an. Meine Ausgangsposition ist gut, doch es hängt von den Leistungen in den nächsten Disziplinen ab.

EN: Spuken Ihnen die Olympischen Spiele 2020 im Kopf herum? Sie gelten als aussichtsreicher Kandidat.

Megos: Das einzige, was gerade aussichtsreich ist, das ist der Blick hier in Innsbruck aus dem Fenster. (lacht) Natürlich macht man sich darüber Gedanken. Doch die WM jetzt ist wichtiger.

1 Kommentar