Alle wichtigen Infos zur Corona-Impfung in Erlangen und ERH

26.2.2021, 11:30 Uhr
Alle wichtigen Infos zur Corona-Impfung in Erlangen und ERH

© Ted S. Warren, dpa

Manche wundern sich über die (fehlende oder mangelhafte) Priorisierung. So berichten einige fast 90-Jährige, dass sie immer noch keinen Termin im Corona-Impfzentrum haben. Woran liegt das?

"Wir können diese Beobachtung nicht bestätigen", antwortet Christofer Zwanzig, der Pressesprecher der Stadt Erlangen. Die Hugenottenstadt betreibt zusammen mit dem Landkreis das Corona-Impfzentrum an der Sedanstraße, die Federführung liegt bei den Erlangern. Bürgerinnen und Bürger, die sich telefonisch unter (0 91 31) 86 65 00 oder unter www.impfzentren.bayern registriert haben, werden, "zuverlässig und nach Alter priorisiert" zur Vereinbarung eines Termins eingeladen, so die Organisatoren. In der Stadt und im Landkreis leben fast 15 000 Menschen, die älter als 80 Jahre sind. Bislang (Stand: 22. Februar) wurden rund 3000 von ihnen zur Vereinbarung eines Impftermins eingeladen. Sollte es Zweifel geben, empfiehlt das Impfzentrum, die Registrierung noch einmal zu überprüfen. Wer sich online registriert hat, kann das ganz einfach auf dem Impfportal machen. Wer seine Registrierung telefonisch durchgeführt hat, kann noch einmal bei der Hotline anrufen und die Registrierung überprüfen lassen.

Bei welchen Jahrgängen ist das Erlanger Impfzentrum angekommen?

Vom bayernweit eingesetzten Impfmanagementsystem Bayimco werden im Impfzentrum derzeit (Stand: 22. Februar) Personen zwischen 85 und 90 Jahren eingeladen.

Manche finden, es würde mehr bringen, sich für das Erlanger Impfzentrum telefonisch für die Corona-Imfpung zu melden als sich online zu registrieren. Sie wollen wissen: "Hängt die Online-Priorisierung?"

Auch die Personen, die sich telefonisch registrieren, werden in Bayimco eingetragen. "Uns ist keine derartige Bevorzugung telefonisch registrierter Bürger bekannt oder aufgefallen", sagt Zwanzig. Im Gegenteil: Eigentlich hätten diejenigen einen kleinen zeitlichen Vorteil, die sich online registriert haben. "Wenn wir ein Zeitfenster für Impftermine freigeben, bekommen diejenigen mit Online-Registrierung umgehend eine Einladung zur Terminvereinbarung per SMS und E-Mail. Wenn telefonisch Registrierte zur Terminvereinbarung an der Reihe sind, müssten sie indes erst angerufen werden.

Welche Kriterien bestimmen die Algorithmen bei der Online-Terminvergabe?

Die Terminvergabe richtet sich nach der Priorisierung in der Corona-Impfverordnung. Innerhalb der Priogruppe 1 gemäß dieser Bestimmungen erfolgt die Priorisierung streng nach Alter, das heißt 83-Jährige werden vor 82-Jährigen platziert bzw. geimpft. Innerhalb der Priogruppe 2 und 3 werden, ebenfalls gemäß der Corona-Impfverordnung, dabei aber auch Vorerkrankungen mitberücksichtigt, so dass unter Umständen ein 71-Jähriger mit Vorerkrankungen vor einem 73-Jährigen platziert bzw. geimpft werden kann, sagt eine Sprecherin des bayerischen Gesundheitsministeriums, das die Coronapolitik hauptsächlich umsetzt. Allerdings wurden, wie die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) auf ihrer Homepage schreibt, in die Gruppen zwei "hohe Priorität" und drei "erhöhte Priorität" nun auch weitere Krankheitsbilder aufgenommen beziehungsweise die bereits vorhandenen differenziert. So werden einige Erkrankungen, die bislang in der Gruppe drei genannt wurden, nunmehr in der Gruppe zwei aufgeführt.

In Nürnberg, so der Eindruck bei einigen, sind bereits jüngere Jahrgänge beim Impfen dran. Was ist der Grund?

Das stimme so nicht, antwortet der Erlanger Stadtsprecher. Das Missverständnis komme daher: Nürnberg hat nicht alle über 80-jährigen gleichzeitig angeschrieben und um Registrierung gebeten, sondern Etappenweise erst die über 90-Jährigen, dann die über 88-Jährigen usw. Jetzt sei ein Schreiben an die 82-Jährigen und 83-Jährigen rausgegangen, in dem diese über das Verfahren zur Registrierung informiert werden. Dieses Schreiben hätten in Erlangen und im Landkreis jedoch alle über 80-Jährigen bereits im Januar erhalten. Zwanzig betont: "Das Erlanger Impfzentrum steht im regelmäßigen Austausch mit den Nürnberger Kolleginnen und Kollegen. Auch in Nürnberg werden derzeit die Bürgerinnen und Bürger in den hohen 80ern geimpft".

Es gibt Ältere, die mit dem Parkscheinautomaten in der Tiefgarage nicht gut zurechtkommen. Gibt es eine Möglichkeit, den Parkschein bereits im Impfzentrum abzustempeln, etwa wie im Supermarkt?

Nein, dieses Verfahren ist laut Zwanzig in dieser Tiefgarage technisch nicht möglich. "Das Ticket, das wir ausgeben, ist als Zahlungsmittel einzusetzen. Das heißt, man schiebt zunächst die normale Parkkarte ein, dann erscheint der Zahlungsbetrag. Jetzt schiebt man das im Impfzentrum ausgehändigte Ticket ein. Auf dem Display erscheint jetzt der Zahlungsbetrag 0,00 Euro und das Parkticket wird als bezahlt wieder ausgeworfen", erläutert er. Man könne es nun zur Ausfahrt benutzen. Ein anderes Verfahren sei in dieser Tiefgarage "leider nicht möglich". Die Kolleginnen und Kollegen an der Abmeldung würden noch einmal gebeten, das Vorgehen ausführlicher zu erklären.

Bürger beklagen eine fehlende Rollstuhlrampe am Impfzentrum, könnte man eine solche vorübergehend anbringen?

Der Eingang selbst ist laut Zwanzig vollkommen ebenerdig. Nur am Ausgang zur Nägelsbachstraße gibt es tatsächlich eine kleine Stufe im Bürgersteigbereich. Allerdings könne man mit etwa fünf Meter "Umweg" eine unmerkliche Schräge nutzen. Um diesen Weg noch deutlicher zu machen, sei jedoch an dieser Stelle eine Bodenmarkierung geplant, so Zwanzig.

Wie viele Corona-Impfungen gibt es bislang im Impfzentrum (Erst- und Zweitimpfung) und welcher Quote entspricht das?

Insgesamt wurden seit Beginn (KW 53/2020) über 23 000 Impfungen in Erlangen und im Landkreis Erlangen-Höchstadt verabreicht. Davon waren bereits knapp 10 000 Zweitimpfungen. Das entspricht einer Quote von 5,2 Prozent geimpften Personen, 4 Prozent haben auch ihre Zweitimpfung und damit den vollen Schutz (Stand: 21. Februar 2021).

Wer übernimmt die Taxikosten zum Corona-Impfzentrum bei Hochbetagten oder Geh- und Schwerbehinderten — Krankenkassen und/oder Kommunen? Und falls die Kommunen Kosten ganz oder teilweise übernehmen: Sind das dann freiwillige Leistungen der Städte und Gemeinden?

Für eingeschränkt mobile Menschen besteht laut Gesundheitsministerium die Möglichkeit der Übernahme von Fahrtkosten für einen Transport zum Impfzentrum. Solche Fahrten können vom Arzt auf einem eigens dafür vorgesehenen Rezept verordnet werden, die Abklärung ist derzeit auch telefonisch mit der Arztpraxis möglich. Der Arzt hat dabei das medizinisch erforderliche Transportmittel anzugeben, zum Beispiel Taxi, Behindertentransportwagen mit Tragestuhl oder Liege oder einen Krankentransportwagen. "Wir raten jedoch, sich vorab mit der Krankenkasse wegen der Kostenübernahme in Verbindung zu setzen, da nur die Kasse über den Anspruch auf Fahrkostenübernahme im Einzelfall entscheiden kann", sagt eine Ministeriumssprecherin.

Wo ist das Corona-Impfzentrum für die Bewohner in Erlangen und im Landkreis?

Das zentrale Impfzentrum befindet sich in der Erlanger Sedanstraße. Doch im März kommen drei dezentrale Impfstätten in Eckental, Herzogenaurach und Höchstadt dazu. In Höchstadt und in Herzogenaurach gibt es Hotlines, die vor allem Älteren bei der Anmeldung dienlich sein sollen. Für Höchstadt lautet sie: (09193) 626156, für Herzogenaurach (09132) 901901.

 

 

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