Baiersdorf: Beruhigung durch Straßeneinengung?
26.9.2018, 15:00 UhrSeit einigen Wochen testet die Stadt Baiersdorf, wie sich eine Verengung der Hauptstraße kurz nach dem Rathausplatz in Richtung Norden und eine Einengung nahe der Einfahrt zum Friedhof auf der Forchheimer Straße in Richtung Süden auf den Verkehr auswirkt. Jetzt hat der Bau- und Verkehrsausschuss dem Stadtrat mehrheitlich empfohlen, die Einengungen dauerhaft zu installieren.
Dorothea Neubauer (CSU) erklärte, sie halte die Einengung bei der Hauptstraße 21/24 für gefährlich. Zudem würde durch den zeitweiligen Stop-and-go-Verkehr die Belastung der Bürger steigen. Johann Mörixbauer (SPD) wollte wissen, ob die "Engpässe" Bürgerwunsch sind oder Wunsch des Stadtrates. Bürgermeister Andreas Galster (CSU) sagte, Gegner hätten sich vor allem zur Einengung an der Forchheimer Straße gefunden, weil sie befürchteten, dass dort erheblicher Rückstau aufgrund der nahen Ampel an der Kreuzung mit der Jahnstraße entstehen würde. Er habe das beobachtet und gesehen, "dass das funktionert".
Julia Seidel (FDP), betonte, die Einengungen seien zu begrüßen. Denn an diesen Stellen seien vor allem Fußgänger und Radfahrer, Leute mit Kinderwagen oder Rollator gefährdet, da der Gehsteig zu schmal sei. "Wir sollten die Sichtweise des Fußgängers und Radfahrers einnehmen", forderte sie. Volle Unterstützung fand sie bei Karl Lorenz. Die Einengungen sollten bleiben, meinte er. "Für einen sicheren Fußweg muss aber ein Hochbordstein gebaut werden", sagte er.
Dagegen argumentierte Ralf Kukula, seit der Einengung in der Ortsdurchfahrt habe sich der Verkehr in der Seligmannstraße und Bahnhofstraße verdoppelt. Richtige Maßnahme, den Verkehr aus der Innenstadt zu verbannen wäre seiner Ansicht nach, die Hauptstraße als verkehrsberuhigten Bereich auszuweisen und die Ampelschaltung im Bereich, Forchheimer-, Jahn-, Industrie- und Bürgermeister-Fischer-Straße so zu regeln, dass der Weg Bürgermeister-Fischer-Straße-Industriestraße vorrangig geschaltet wird.
Galster hielt dagegen, dass es Anwohner gewesen seien, die keine flachen Gehwege wollten und damit auch keinen verkehrsberuhigten Bereich, im Volksmund "Spielstraße". Außerdem müsse die Hauptstraße weiter dem innerörtlichen Verkehr dienen. Die Idee zur Verkehrseinengung sei nicht auf dem Mist des Stadtrates gewachsen. Vielmehr habe der Planer festgestellt, dass ein normgerechter Fuß- und Radweg hier nicht möglich sei. Deshalb sei der Planer auf die Lösung mit den Fahrbahnverengungen gekommen.
Alois Ritter (CSU) schlug vor, die Engstelle an der Forchheimer Straße dadurch herbeizuführen, dass man beidseitig den Gehweg auf je 1,20 Meter ausbaue. Matthias Götz (SPD) plädierte dafür, "von den Interessen der Baiersdorfer Bürger auszugehen". Die Fahrbahnverengung, befürchtete er allerdings, würde die Straßennutzung für Fahrradfahrer eher gefährlicher machen.
Karl Lorenz freilich, einer der unmittelbar betroffenen Bürger in der Hauptstraße, blieb dabei: "Der Vorschlag der Planer ist durchdacht, die Verengung soll bleiben."
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