Baiersdorf kämpft gegen Hundekot

28.6.2015, 12:00 Uhr
Baiersdorf kämpft gegen Hundekot

© Anestis Aslanidis

Bislang gibt es noch kein Freilaufverbot für Hunde im Pacé-Park und anderen Grünanlagen. Diese Lücke soll geschlossen werden. Neben den öffentlichen Grünflächen und Erholungsarealen der Stadt sind auch Spielplätze in die neue Satzung einbezogen.

Generell haben sich demnach Nutzer von Grünanlagen in Baiersdorf so zu verhalten, dass die Anlagen nicht beschädigt oder verunreinigt werden. Auch dürfen andere durch das Verhalten nicht geschädigt, gefährdet oder „mehr als nach den Umständen vermeidbar behindert oder belästigt werden“. Konkret sind auf Spielplätzen Rauchen und Alkohol verboten, auch das Abspielen von Radio oder anderen Tonträgern, wenn dadurch andere Anlagennutzer oder Anlieger belästigt werden. Das gilt insbesondere für das Mitführen von Hunden. Die Tiere müssen in öffentlichen Grünanlagen an einer höchstens drei Meter langen Leine geführt werden. Der Hundeführer muss das Tier jederzeit körperlich beherrschen können. Grünanlagen dürfen durch Hunde nicht verunreinigt werden.

Wenn ein Hund entgegen dem Verbot einen Haufen in eine Grünanlage setzt, hat der Hundeführer diesen umgehend zu entfernen und ordnungsgemäß in öffentlichen Abfalleimern oder eigenen Hausmüllgefäßen zu entsorgen. Zur Aufnahme von Hundekot muss der Hundeführer eine ausreichende Zahl geeigneter Tüten oder anderer Behältnisse einstecken haben.

Obwohl der Hauptausschuss die Grünanlagensatzung einstimmig zum Beschluss empfohlen hatte, führte ausgerechnet das vom Ausschuss hinzugefügte Tüten-Edikt zu erneuten Debatten im Stadtrat. Vor allem Norbert Siewertsen (FWG) zweifelte an der Sinnhaftigkeit einiger Inhalte der Satzung, dazu zählte auch das Tütengebot. „Was ist Verunreinigung?“, fragte er. Ob dazu auch das Urinieren und markieren des Hundes gehöre. Das sei als Problem mit Tüten weder zu verhindern noch zu lösen.

Julia Seidel (FDP) stieß ins selbe Horn: „Wir können doch keine Tüten-Kontrollen durchführen“, wandte sie ein. Aber einig sei man sich doch, dass geahndet werden soll, wenn jemand den Kot seines Hundes liegen lässt.

Christina Lepper (CSU) vertrat die Ansicht, dass man ein Zeichen setzen müsse. Und Bürgermeister Andreas Galster sagte: „Wir waren grundsätzlich alle der Meinung, dass Grünanlagen von Hundekot und -urin freizuhalten sind.“ Und Erika Baier (CSU) ergänzte, dass es schon der Anstand gebiete, Hunde nicht in Grünanlagen zu lassen. 

Dem entgegnete Jürgen Maiß (FWG), dass bei den vorangegangenen Debatten der Hundekot im Vordergrund gestanden habe.

Die Bedeutung dieses Schwerpunkts belegte die Aussage von Alois Ritter (CSU), gleichzeitig Bauhofleiter: Der Bauhof sammelt jährlich rund 150 000 Hundekottüten zur Entsorgung ein.

Am Ende stimmte der Stadtrat bei drei Gegenstimmen für die Grünanlagensatzung.

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