Baiersdorf will Feiertag am 15. August retten

14.8.2013, 10:17 Uhr
Baiersdorf will Feiertag am 15. August retten

© Klaus-Dieter Schreiter

„Zum Stichtag 9. Mai 2011 waren auch nach unserer Rechnung die Katholiken in der Unterzahl“, bestätigt der Verwaltungschef der Stadt, Klaus Hutzler, das Ergebnis des Mikrozensus. Die Volkszählung kam damals auf 2703 Katholiken und 2756 Protestanten in der Meerrettichstadt, also 53 mehr evangelische Christen. Nach der Berechnung des Standesamtes Baiersdorf war der Unterschied zum Stichtag sogar noch größer. Das Standesamt hat ermittelt, dass am 9. Mai 2011 exakt 2891 Evangelische in Baiersdorf wohnten. Denen standen 2822 Katholische gegenüber, was eine Mehrheit von 69 Protestanten ausmacht.

Abstand geringer

Doch schon zum Ende des Jahres 2011 betrug die Differenz nur noch 27. Der Zensus werde ja fortgeschrieben, erläutert Hutzler. Der Verwaltungschef der Stadt weiß, dass viele Gemeinden, bei denen der Feiertag Mariä Himmelfahrt ab 2014 wegzufallen droht, Widerspruch gegen das Ergebnis des Zensus einlegen. Seiner Einschätzung nach sind die Aussichten auf Erfolg bei den meisten Widersprüchen gering. Dann nämlich, wenn die Kommunen die statistische Richtigkeit des Zensus anzweifeln.

Das tut übrigens auch Pfarrer Matthew Kiliroor, Pfarrherr der katholischen St. Josef-Gemeinde: „Wir können nicht glauben, dass dieser Zensus stimmt“. Er bezweifelt, dass sich „von einer Befragung von 20 Prozent der Bevölkerung auf die Gesamtheit hochrechnen lässt“, kritisiert der ansonsten gläubige Geistliche.

Von der Liturgie her betrachtet hätte Kiliroor kein Problem mit dem Wegfall des Feiertags. „So viele Menschen in Baiersdorf arbeiten in Erlangen. Deshalb haben wir den Gottesdienst zu Mariä Himmelfahrt schon in der Vergangenheit erst um 19 Uhr gefeiert“. Für bedauerlich hielte er es dennoch, würde dieser besondere Feiertag anlässlich der Aufnahme Marias in den Himmel entfallen.

Klaus Hutzler kann dem katholischen Pfarrer durchaus ein bisschen Mut machen. Denn seit dem Zensus 2011 hat sich das Verhältnis von Protestanten zu Katholiken wieder gedreht, jedenfalls in der Buchführung des Baiersdorfer Standesamtes. Zum 12.August 2013 weist die Statistik 2832 Katholiken und 2777 Protestanten aus, ein Plus von 55 für die Katholiken. Diese neuen Zahlen könnten den Feiertag retten. Die Stadt Baiersdorf, so Hutzler, wird damit jedenfalls Einspruch gegen den Zensus erheben.

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