Balleis prangert „Irreführung“ an
10.12.2011, 11:17 Uhr„Das ist nie so vereinbart worden“, sagte OB Balleis in der jüngsten Stadtratssitzung. „Nicht akzeptabel“ fand er, dass das Unternehmen Briefumschläge verwendet, die den Eindruck erwecken, Post der Stadt zu enthalten. Verstärkt wird der Eindruck durch ein von Balleis autorisiertes und unterzeichnetes Begleitschreiben.
In diesem Brief, der — „juristisch einwandfrei“ (Balleis) — den offiziellen Kopf der Stadt trägt, „ermuntert“ der OB Eigentümer, „der Telekom Ihre Zustimmung für den Glasfaser-Anschluss Ihrer Immobilie zu erteilen“. Damit eröffne der Adressat sich und seinem Stadtteil „die Chance, schon bald von der zukunftssicheren Glasfaser-Technologie zu profitieren“.
Wie berichtet, beabsichtigt die Telekom, unter gewissen Voraussetzungen Teile Erlangens mit super-schnellem Internet zu versorgen. 5000 Haushalte sind schon an ein Glasfasernetz angeschlossen, weil die Stadtwerke gemeinsam mit dem Telefon- und Internetanbieter M-Net bereits vor zwei Jahren mit der Breitband-Versorgung begonnen haben — als Reaktion auf das anfängliche Desinteresse der Telekom an solch einem Ausbau.
Auf EN-Nachfrage berichtet Erlangens Rechtsreferentin Marlene Wüstner von Gesprächen mit der Telekom: „Dieser verfälschende Eindruck muss richtiggestellt werden.“ Telekom-Sprecherin Cordelia Hiller bestätigt, dass in Städten, in denen der Konzern Glasfasernetze plant, Broschüren samt Vertragsentwurf in Kuverts mit Stadtlogo versendet werden. Bisher habe es nie Probleme gegeben. Hiller: „Wir waren davon ausgegangen, dass wir im Namen der Stadt ein Infoschreiben versenden sollen. Daher haben wir in bester Absicht auch einen Briefumschlag mitentworfen.“ Das „Missverständnis“ sei inzwischen ausgeräumt.
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