Brustkrebs-OP: Uniklinik Erlangen gewinnt Klinikcheck
23.6.2018, 05:44 UhrAuch für diesen medizinischen Fachbereich haben Gesundheitswissenschaftler der Uni Erlangen-Nürnberg das Ranking aus öffentlich zugänglichen Daten der Kliniken zur gesetzlichen Qualitätsmessung erstellt. Gesamtsieger unter 19 bewerteten Kliniken wurde das Universitätsklinikum Erlangen. Ebenfalls mit Top-Werten folgen das Klinikum Neumarkt und das ANregiomed Klinikum Ansbach auf den Plätzen dahinter.
In der Printausgabe der Nürnberger Zeitung erläutert der für Brustkrebs-Operationen zuständige Direktor der Frauenklinik am Universitätsklinikum Erlangen, Professor Dr. Matthias Beckmann, worauf es bei der Diagnose und der Therapie von Brustkrebs ankommt: "Die Behandlung ergibt sich aus dem jeweiligen Tumor und dessen spezifischen Eigenschaften. Denn Brustkrebs ist nicht gleich Brustkrebs", sagt Beckmann. "Es geht immer um die Tumoreigenschaften - egal, ob eine Frau 35 oder 75 Jahre alt ist, beide bekommen die gleiche Therapie bei gleichem Tumortyp. Und es ist ein Trugschluss, zu glauben, im Alter wachse ein Tumor nicht mehr so schnell", warnt er eindringlich.
Eine frisch operierte Patientin berichtet, wie ihre Therapie ablief und was sie nach der OP noch vor sich hat. "Man darf sich nicht von dieser Krankheit beherrschen lassen. Man sollte weiter glücklich sein, lachen und all seine Aktivitäten, so gut es eben geht, weiterführen", gibt sie anderen Betroffenen mit auf den Weg.
Das Ranking
"Ziel unserer Projekts ist es, die Versorgungsqualität in der Region insgesamt anzuheben", erklärt PD Dr. Martin Emmert, der verantwortliche Wissenschaftler am Nürnberger Lehrstuhl für Versorgungsmanagement. In den USA hätten ähnliche Ranglisten Kliniken zu Verbesserungen anregen können. Auch könnten niedergelassene Ärzte damit ihre Patienten gezielter beraten. Die in Bezug auf den Brustkrebs gerankten Krankenhäuser sehen Sie hier auf der Karte (falls sie nicht angezeigt wird, benutzen Sie bitte diesen Link):
Im NZ-Klinikcheck (er geht in diesem Jahr in die dritte Runde) schneiden die Kandidaten bei den betrachteten Behandlungsarten ganz unterschiedlich ab. Große, kleine oder spezialisierte Häuser können im Wechsel punkten. Für Emmert ist das ein wichtiges Ergebnis: "Wir möchten die Menschen dafür sensibilisieren, dass man sich nicht nur generell über ein Krankenhaus informieren sollte, sondern dass es deutliche Unterschiede je nach Fachgebiet geben kann." Von Häusern in der weniger guten Kategorie 4 ist keineswegs allgemein abzuraten. Für ihre schlechteren Ergebnisse im regionalen Vergleich sind teilweise geringe Unterschiede ausschlaggebend.
Obwohl das Ranking zur Krankenhauswahl beitragen könne, dürfe es nicht die einzige Informationsquelle sein, rät Martin Emmert. "Es ist natürlich weiterhin wichtig, dass Patienten mit ihrem Arzt darüber sprechen und gemeinsam entscheiden."
Details, Tabellen und Hintergründe zum Forschungsprojekt Klinikcheck finden Sie hier.
Im Video erklärt Professor Beckmann, ob man Brustkrebs vorbeugen kann und mit welchen Methoden Mediziner versuchen, die Angst betroffener Frauen zumindest zu reduzieren.
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