Bubenreuth: Hallendachsanierung reißt riesiges Haushaltsloch
18.4.2014, 05:59 UhrNur durch Zufall hatte ein Handwerker bemerkt, dass der Dachstuhl der Turnhalle erhebliche Schäden aufweist. Beim Verlegen eines Kabels hatte er einige aufgebrochene Nagelbinder in der Dachkonstruktion festgestellt und Bürgermeister Rudolf Greif alarmiert, woraufhin der Gemeindechef sogleich die Halle sperren ließ. Wie dringend das geboten war, hat sich nun bei einer Begutachtung durch die zum TÜV Rheinland gehörende Landesgewerbeanstalt Bayern (LGA) gezeigt.
Zahlreiche der 36 Nagelbinder - vor allem auf der Südseite des Dachstuhls - sind um gleich mehrere Zentimeter auseinander gerissen, teilweise ist sogar das Holz gesplittert. Die gesamte Dachfläche ist bereits deutlich durchgebogen, weil die Verteilung der Last nicht mehr stimmt und Dachsparren nachgegeben haben. Außerdem wurden bei der Inspektion Flecken entdeckt, die auf einen Pilzbefall hindeuten könnten.
Neuer Bürgermeister soll Entscheidung treffen
Eine Reparatur sei zwar möglich, hat die LGA der Gemeinde mitgeteilt, die sei jedoch aufwendig und würde rund 150.000 Euro kosten. Da ein neuer Dachstuhl laut LGA auch „nur“ 200.000 Euro kosten würde, tendiert der Bürgermeister zu dieser zwar teureren, aber auch nachhaltigeren Lösung. Dann, so Greif, könnte man auch die schon mehrfach im Gemeinderat diskutierte Photovoltaikanlage auf das Dach setzen. Das Gemeindeoberhaupt scheidet jedoch Ende des Monats aus Altersgründen aus und möchte dem neuen Bürgermeister und dem dann auch neuen Gemeinderat die endgültige Entscheidung überlassen.
Klar sei jedoch, so Greif, dass während einer anberaumten Sondersitzung des Gemeinderats am Dienstag, 29. April, einige Positionen aus dem Haushalt gestrichen werden müssen, damit Geld für die Sanierung des Dachstuhls vorhanden ist. Vielleicht müsse man sogar einen Kredit aufnehmen. "Das ist ein heftiger Schlag für die Gemeinde".
Die Halle war erst 2006 saniert worden. Die damals eingebaute neue Decke kann man zwar wieder verwenden, sie muss aber sorgfältig abgebaut und zwischengelagert werden.
Schüler müssen ausweichen
Da der Dachstuhl jederzeit zusammenbrechen kann, sind auch der westliche und südliche Außenbereich der Halle inzwischen abgesperrt worden, damit Passanten durch eventuell herabfallende Dachteile nicht verletzt werden. Da der Keller noch genutzt wird, muss sogar ein überdachter Gang im Bereich des Notausgangs an der Südseite gebaut werden. Weil die Arbeiten für die Sanierung erst noch im neuen Gemeinderat genehmigt und dann offiziell ausgeschrieben werden müssen, ist momentan überhaupt nicht absehbar, wann die Halle wieder genutzt werden kann.
Zurzeit absolvieren die Schulkinder laut Bürgermeister Rudolf Greif ihren Sportunterricht in der Tennishalle. Auch mit der Stadt Baiersdorf habe es bereits Gespräche gegeben, damit der Sportverein und andere Organisationen die dortige Sporthalle mitbenutzen können, sagt Greif.
Froh könne man nur sein, dass es im vergangenen Winter keinen Schnee gegeben habe, meint er. Das Dach hätte vermutlich einer größeren Schneelast nicht mehr standgehalten und wäre darunter zusammengebrochen.
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