Bubenreutheum will Museum zum Leben erwecken
3.12.2012, 00:00 Uhr„Eure Sache gefällt mir“, sagt Karl Freller, nachdem ihm Bürgermeister Rudolf Greif und der Vorsitzende vom Verein Bubenreutheum, Christian Hoyer, ihre Visionen für ein Bayerisches Museum für Integration und Musik vorgestellt haben.
Freller ist auf Einladung von Rudolf Schlossbauer, der für die Finanzen des Vereins zuständig ist, nach Bubenreuth gekommen. Der Politiker hört sich nicht nur interessiert die Ideen der Bubenreuther Museumsmenschen an, er hat auch sogleich etliche Vorschläge parat, wie man überhaupt Gelder akquirieren kann, um ein eigenes Haus für das Museum zu finanzieren.
Vor allem erkennt er, dass ein solches Museum Alleinstellungsmerkmale hat, die Besucher aus Nah und fern anlocken würden. Das sind einerseits die Instrumente, die in Bubenreuth hergestellt wurden, und mit denen weltberühmte Musiker Musikgeschichte geschrieben haben. Denn legendäre Bands, Stars und Virtuosen wie Yehudi Menuhin, die Bamberger Symphoniker, Elvis, die Beatles oder die Rolling Stones ließen Bubenreuther Instrumente zu einem Synonym für Musik schlechthin werden. Auch Paul McCartney spiele noch heute auf einer Bubenreuther Gitarre, weiß Christian Hoyer.
Es ist aber auch die Integration von heimatlosen Menschen durch den einstimmigen Beschluss des Rates der damals 500-Seelen-Gemeinde, die am 3. Oktober 1949 mit den fremden Menschen aus dem Egerland ein Vierfaches der eigenen Bevölkerung aufgenommen hatte. „Das ist eine Leistung, die ihresgleichen sucht“, stellt Freller anerkennend fest. Susanne Zahn, die zweite Vorsitzende des Museumsvereins stellt sich darum unter anderem einen Konzertsaal als zentrales Veranstaltungs- und Kulturzentrum sowohl für Integrationsthemen als auch für Musik vor. Außerdem wolle man über die Musik- und Instrumentenbaugeschichte ein besonderes Augenmerk auf die Völkerverständigung zwischen Deutschen und Tschechen legen.
Auch eine „Start-Up-Werkstatt“ solle integriert werden, in der ein junger Musikinstrumentenbauer beginnen könnte. Bürgermeister Greif will nun ein Grundstück suchen, auf dem ein solches Haus gebaut werden könnte.
Er habe größten Respekt vor der Integrationsleistung der alten Bubenreuther und erkenne die überregionale Bedeutung der Bubenreuther Geschichte, sagte Freller. „Ich habe die Vielschichtigkeit erfasst und will euch helfen, damit ein solches Museumsprojekt verwirklicht werden kann“. Zwar könne er nicht selbst aus seinen Etats finanzielle Mittel beisteuern, aber er kenne Geldquellen, die auch für das Museumsprojekt fließen könnten. Freller ist bekanntlich auch Direktor der „Stiftung Bayerische Gedenkstätten“.
Die Bubenreuther wollen schon einmal ein Zeichen setzen mit einem Bubenreuther Beatlesabend im kommenden Frühjahr. Da wird dann eine Beatles-Coverband aus Schweden ein Konzert geben. Und die spielt selbstredend auch auf Bubenreuther Instrumenten.
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