Schwarzweiße Aufnahmen
Cevennen-Bilder in der Erlanger Hugenottenkirche
29.3.2022, 17:50 UhrIn der Ausstellung geht es um das Schicksal der über die französischen Cevennen vertriebenen Hugenotten, die 1686 Erlangen erreichten und 1986 bereits 300 Jahre lang in Erlangen Wurzeln geschlagen haben.
Zu diesem Jubiläum war 1986 auch der Bild- und Lyrikband "Suite cevenole" - "Chemins d exil", "Cevennen Zyklus" - "Fluchtwege" erschienen, den das damalige Centre Culturel Francais (heute das Deutsch-französische Institut DFI) Erlangen mit herausgab. Die Fotos des ehemaligen EN-Fotografen Bernd Böhner entstanden im Sommer 1985 auf einer Reise durch die Cevennen.
Eine erneute Präsentation des Bildbandes zur 335-jährigen Wiederkehr der Hugenotten-Ankunft in Erlangen in den Räumen der Volkshochschule scheiterte an der Corona-Pandemie – nun soll in der Hugenottenkirche ein neuer Anlauf gelingen.
Vorher aber hatte sich Bernd Böhner noch einmal auf den Weg hin zu den Spuren des Erlanger Hugenottenpfarrers Johann Heinrich August Ebrard in die Cevennen gemacht – schließlich waren 36 Jahre seit seinem ersten Besuch ins Land gegangen, als er dessen Spurensuche nach den französischen Ursprüngen der Erlanger Ankömmlinge nachvollzog.
Dort, in der einstigen Hugenottengemeinde Sommières, hatte er sogar die Gelegenheit, seine Bilder und die Texte der aus der Haute Provence stammenden und in Aix-en-Provence lebenden Lyrikerin Monique Grandjonc einem französischen Publikum zu präsentieren. Letztere hatte Böhner erst bei seinem Cevennen-Besuch kennengelernt und sie für die – übrigens wortgewaltigen – Texte zu seinen Bildern gewonnen.
Möglich gemacht hatte diese Ausstellung an ungewöhnlichem Ort eine mit einem Deutschen verheiratete französische Lehrerin, die einige Jahre in Erlangen lebte, und ein örtlicher Verein in der 5000-Seelen-Gemeinde Sommières südlich der Cevennen: Evelyne Brandts, in den frühen 2000-er Jahren nach Frankreich ausgewandert, hat mit dem Verein FAPS – Association Franco-Allemande du Pays du Sommières – eine deutsch-französische Plattform gefunden, die sich eben auch historischer Zusammenhänge annimmt.
Die Ausstellung in Sommières (zwischen Nimes und Montpellier gelegen) hatte der in der Gegend urlaubende und um ein Grußwort gebetene ehemalige Erlanger Oberbürgermeister Siegfried Balleis mit einem historischen Abriss der Erlanger Hugenottengeschichte zusammen mit Evelyne Brandts eröffnet.
Die Ausstellung „Auf den Spuren der Hugenotten in den Cevennen“, die am Freitag, 1. April, ab 19 Uhr mit erläuternden Anmerkungen von Ex-OB Balleis eröffnet wird, umfasst über 30 Schwarz-Weiß-Fotografien von Landschaften, Orten und Menschen, die von den Lyrik-Texten von Monique Grandjonc in Französisch und in deutscher Übersetzung begleitet werden.
Geöffnet ist die Ausstellung freitags von 11 bis 14, samstags von 10 bis 15, sonntags nach den Gottesdiensten von 11 bis 13 Uhr sowie nach vorheriger Vereinbarung unter Telefon (09131) 22164.
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