Coronafall in Erlangen: So geht es dem infizierten Oberarzt

28.2.2020, 14:05 Uhr

"Ich war perplex, als ich am Mittwochabend den Anruf aus dem Gesundheitsamt bekam, dass ich mich womöglich mit dem Coronavirus angesteckt haben könnte", erklärt der Oberarzt nur wenige Stunden, nachdem er positiv auf das neue Virus SARS-CoV-2 getestet wurde. Der Mediziner, wird derzeit in einem Isolierzimmer im Erlanger Uniklinkum behandelt, wo er sonst als Oberarzt in der Hautklinik tätig ist.

Am vergangenen Wochenende soll sich der Mann auf einem Ärztekongress in München bei einem italienischen Arzt angesteckt haben, dieser wurde nach seiner Rückkehr nach Italien positiv auf den Erreger getestet.

Coronavirus in Erlangen: Oberarzt wird klinisch überwacht

Dem Betroffenen aus Erlangen gehe es derzeit gesundheitlich gut und er werde in einem Isolierzimmer klinisch überwacht, teilte Johannes Eissing, Sprecher an der Uniklinik Erlangen, am Freitag mit. "Der Hals kratzt ein wenig, die Nase läuft, es ist wie bei einer leichten Erkältung", erklärt der Patient selbst. Fieber habe er allerdings nicht. Sein Zustand sei stabil.


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Das Gesundheitsamt hat mittlerweile Kontaktpersonen ermittelt. Diese sollen sich häuslich isolieren und ihren Gesundheitsstatus fortlaufend beim Gesundheitsamt melden. Der Betrieb in der Hautklinik in Erlangen ist derzeit eingeschränkt, die Privatambulanz der Hautklinik ist geschlossen. Auch eine weitere Praxis in Erlangen scheint in Verbindung zu dem Infizierten zu stehen, denn sie hat ebenfalls bis Mitte März geschlossen. Unterdessen haben Vertreter des Landratsamtes Erlangen-Höchstadt, der Stadt Erlangen, des Gesundheitsamtes und des Uniklinikums eine Krisensitzung einberufen. Dort soll das weitere Vorgehen abgestimmt werden. Das Gesundheitsministerium hat angekündigt, sich im Laufe des Tages genauer zu dem Fall äußern zu wollen.

Coronavirus in mehr als einem Dutzend EU-Länder nachgewiesen

Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) und Kollegen wollen am Freitagnachmittag nach einem Treffen von Vertretern der Staatsregierung unter anderem mit dem Präsidenten des Robert Koch-Institutes (RKI), Lothar Wieler, informieren.


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Das neuartige Coronavirus breitet sich nun auch in Deutschland immer stärker aus: Nach Baden-Württemberg, NRW, Rheinland-Pfalz sowie Bayern hat nun auch Hamburg und Hessen Fälle gemeldet. In mehr als ein Dutzend EU-Ländern ist inzwischen die Lungenkrankheit Covid-19 nachgewiesen worden. Weltweit gibt es nach offiziellen Angaben mehr als 80.000 Infizierungen.

Experten des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe betonen derzeit, dass kein Grund zur Panik besteht. Für den Notfall verweisen sie auf eine Liste an Vorräten, die Sie immer zuhause haben sollten.

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