CSU-Kandidatin missbrauchte Uni-Verteiler für Wahlwerbung
12.3.2014, 06:00 UhrEinen „klaren Missbrauch von FAU-Ressourcen für Wahlkampfzwecke“ sieht ein EN-Leser, der an der Uni Erlangen-Nürnberg studiert und unlängst elektronische Post von einer CSU-Wahlkämpferin erhalten hat — und zwar über einen Uni-Mailverteiler. Per E-Mail wendet sich Carla Luisa de Oliveira Viegas, auf der CSU-Stadtratsliste für Platz 37 nominiert, an die „lieben Medizintechniker“. Diese weist die Beisitzerin im CSU-Kreisverband darauf hin, dass sie einen Beitrag dazu leisten können, dass „Erlangen weiterhin Spitze in Medizintechnik bleibt“. Wie? Indem sie für „Liste 1 des amtierenden Oberbürgermeisters (CSU)“ stimmen, auf der zehn von 50 Kandidaten aus dem Bereich der Medizintechnik kämen.
An der Uni-Spitze ist man nicht sonderlich erfreut über diese Art der Wahlhilfe. Zwar sei der Vorfall juristisch unbedeutend, betont Uni-Pressesprecherin Blandina Mangelkramer. „Von der Mail mag man inhaltlich halten, was man möchte, sie verstößt aber nicht gegen Regularien der Universität oder geltendes Recht.“ Prinzipiell stünden die so genannten studon-Gruppen Studenten für die Kommunikation untereinander offen. Dennoch hat die Uni die Studentin gebeten, derartige Mails nicht mehr über den Uni-Verteiler zu versenden.
Unterdessen ärgert sich die Grüne Liste darüber, dass ein „kleiner Teil (ihrer Plakatständer, d. Red.) jetzt woanders steht“ und „dafür an den ursprünglichen Standorten CSU-Ständer“ zu sehen seien. Beispiel Röthelheimpark nahe der CSU-Zentrale: Wie Fotos dokumentieren lächelt nun OB Siegfried Balleis an der Stelle Bürger an, an der zuvor GL-OB-Kandidatin Susanne Lender-Cassens platziert war.
Süffisant kommentiert die GL: „Wir können uns gut vorstellen, dass beim Aufstellen der Ständer die Versuchung groß ist, einzelne Ständer der Konkurrenz ein wenig zu verrücken, um selber ein attraktives Plätzchen zu ergattern.“
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