Das Freibad West leidet an Besucherschwund

27.09.2012, 07:00 Uhr
Das Freibad West leidet an Besucherschwund

© Bernd Böhner

Während sich das Röthelheimbad steigender Beliebtheit erfreut (plus 2,6 Prozent im Vergleich zu 2011), bleibt das Freibad West das Sorgenkind von Matthias Batz: „Im Vergleich zum Mittelwert der Jahre 2000 bis 2010 haben sich die Besucherzahlen inzwischen halbiert“. Grund für den steten Rückgang seien der geschlossene Sprungturm und die in die Jahre gekommenen „dringend sanierungsbedürftigen Sanitäreinrichtungen“.

Röthelheimbad im Plus

Im Jahr 2012 sorgte das Freibad West wegen undichter Leitungen für Schlagzeilen. So wurden im August Nichtschwimmer- und Planschbecken wegen Fäkalien im Wasser gesperrt. Ende August war sogar die sofortige Schließung des Freibads möglich. Die Filteranlage hatte erneut versagt, konnte aber wieder geflickt werden. Das Freibad West war bis Saisonende am 9. September gerettet.

Bis 16. September war das sanierte Röthelheimbad geöffnet. Es ist insgesamt gesehen ein Erfolg. Matthias Batz: „Neben den Sportschwimmern kommen sehr viele Familien, aber auch Jugendliche und Studenten“. Rund 195000 Badegäste wurden in der Saison gezählt.

Zwar sei das eine Steigerung von knapp 2,6 Prozent im Vergleich zu 2011. Insgesamt liegen die Zahlen „allerdings mit minus 30000 Besuchern noch weit unter dem langjährigen Mittelwert von rund 225000 Besuchern“, so Batz.

Am Wetter kann der Erlanger Bäderchef nun überhaupt nichts ändern, für die Sanierung des Freibads West trommelt Matthias Batz seit Jahren. Jetzt könnte es so aussehen als sei Bewegung in die Angelegenheit gekommen.

Die Stadtwerke haben die Planungen zur Sanierung des Freibads unlängst ausgeschrieben. Batz: „Ein exakter Zeitplan sowie eine aktuelle Kostenschätzung können erst nach Erarbeitung der Planungsvarianten durch das Planungsbüro vorgelegt werden“. Dies werde voraussichtlich Anfang 2013 der Fall sein. Von diesen Ergebnissen hänge es auch ab, ob die Renovierung des Freibads West bereits im Frühjahr 2013 oder erst ab Herbst 2013 begonnen werde.

Im Jahr 2009 hatte ESTW-Vorstand Wolfgang Geus bereits die dringende Sanierung des Freibades angemahnt. Rund 18 Millionen Euro hätte es vor drei Jahren kosten sollen, ein Hallenbad zu bauen, den Sprungturm zu verlegen und die inzwischen 45 Jahre alte Filteranlage auszutauschen, die seit 1967 mehr oder weniger ihren Dienst verrichtet.

Der Sprungturm, einst eine Attraktion des Bades, ist seit 2010 gesperrt. Das Sprungbecken ist undicht. Das gesamte Areal rund um Turm und Becken ist seither gesperrt, zwischen den Fugen der Platten gedeiht Unkraut.

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