Der TB Erlangen steigt nach der Derby-Pleite ab

5.6.2018, 11:50 Uhr
Der TB Erlangen steigt nach der Derby-Pleite ab

© Foto: Anja Hinterberger

Der Blick auf das Spielfeld verriet schon zu Beginn der Partie einen klaren Unterschied zwischen den beiden Mannschaften. Auf der Seite der HG Nürnberg tummelten sich 16 Spieler, zwei Trainer und Betreuer. Auf der anderen Seite des Spielfelds 14 tapfere Kämpfer, kein Trainer, keine Betreuer. Der Erlanger Kader war stark dezimiert. Die Mannschaft um Lukas Bernet musste ohne den starken Torhüter Moritz Dycke und einen Eckspieler klarkommen.

Der Ersatzmann im Tor machte eine grandiose Partie und hielt seine Mannschaft lange im Spiel. Das Ziel war allen Anwesenden im grüngelben Trikot klar: eine gute Leistung abrufen und im besten Fall nicht verlieren. "Wir haben uns vor dem Spiel geschworen, dass wir laufen werden bis wir umfallen. Wir wollten hier auf gar keinen Fall eine Klatsche kassieren, schon gar nicht von unserem Rivalen", sagte Lukas Bernet. "Wir haben gekämpft, bis gar nichts mehr ging. Und deshalb ziehe ich vor meiner Mannschaft den Hut."

Noch in der ersten Halbzeit reichte der Kampfgeist und die unschlagbare Motivation der Hausherren aber nicht aus, um den ersten Gegentreffer zu verhindern. Nürnberg drehte die Schrauben in der offensiven Zone immer weiter zu, bis der Ball über die Torlinie rollte. In der zweiten Halbzeit weitete Erlangen das Spiel. Dadurch war der Raum vor dem Tor mehrmals unbesetzt. Die HG Nürnberg versuchte es mit weiten hohen Pässen und erzielte nach dem dritten Versuch auch das gewünschte Ergebnis. Der Ball landete genau auf dem Schläger von Cedric Nagl, der völlig alleine vor Dorotheus Braunwell zum Schuss kam und zum 2:0 einnetzte.

Aufgeben kam für Erlangen nicht in Frage. Die Mehrheit der Besucher jubelte für Nürnberg, doch beim TBE klappten nun die Standardsituationen. Nach einer gut ausgespielten Ecke fiel der 1:2-Anschlusstreffer, Lukas Bernet vollstreckte von der Siebenmeter-Linie. Mehr sollte nicht gelingen. "Am Ende war dann eben nicht mehr drin. Aber wir brauchen uns auf gar keinen Fall zu verstecken", meint Lukas Bernet. "Wir waren stark dezimiert und wussten, dass wir nur mit defensiver Herangehensweise und guten Kontern punkten können."

In der neuen Feld-Saison tritt der Turnerbund in der 2. Regionalliga an. Dennoch war Lukas Bernet, einer der Leader des Teams, nicht negativ gestimmt: "Die Moral in der Mannschaft ist super, unser Training ist gut. Ich mache mir wegen der neuen Saison keine Sorgen." Gut wäre es, einen neuen Trainer zu finden. "Dieses Jahr hat uns der Input von der Bank gefehlt. Die zweite Liga ist sehr ausgeglichen. Wenn wir aber so weitermachen und an den Kleinigkeiten feilen, steht einem Comeback nichts im Weg."

Der Klassenerhalt sollte kommende Saison zumindest keine Frage mehr sein. Kommt zur Motivation und dem beeindruckenden Kampfgeist auch ein bisschen Glück und ein Trainer dazu, dürfte sich Erlangen in den oberen Tabellenplätzen wiederfinden.

TB Erlangen: Braunwell; L. Bernet, Braun, D. Altmann, Heinrich, Langner, Hertlein, Mädge, J. Bernet, T. Altmann, Ostermeyer, Harder, Dauphin, Gleißner, Wüterich.

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