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Der "Wissenstest Demenz“ aus Erlangen stärkt die Gesundheitskompetenz

Redaktion Erlanger Nachrichten

28.6.2022, 12:30 Uhr
Wer bereits im mittleren Alter ein schlechtes Kurzzeitgedächtnis hat, leidet im Alter häufiger unter Demenz.

© Sven Hoppe/dpa Wer bereits im mittleren Alter ein schlechtes Kurzzeitgedächtnis hat, leidet im Alter häufiger unter Demenz.

Der kostenfreie Online-Test von digiDEM Bayern, dem Digitalen Demenzregister Bayern, umfasst 30 Fragen, zum Beispiel aus den Bereichen Risikofaktoren, Pflege und Betreuung sowie Symptome oder Krankheitsverlauf. Er richtet sich an Interessierte, Patienten, Pflegende oder Fachleute und erfasst in fünf Sprachen zuverlässig den Wissensstand über die Alzheimer-Demenz.

Leben Menschen mit einer Alzheimer-Demenz in Pflegeheimen? Können 30-Jährige an Alzheimer-Demenz erkranken? Über die häufigste Form von Demenz gibt es viele Aussagen. Doch was ist wahr, was ist falsch? Knapp 60 Prozent der Bevölkerung in Deutschland haben eine geringe Gesundheitskompetenz, heißt es in einer Studie.

"Vielen Menschen fällt es schwer, sich über Gesundheitsthemen kundig zu machen, Informationen zu bewerten und diese im täglichen Leben anzuwenden", erläutert der Neurologe Prof. Dr. med. Peter Kolominsky-Rabas, Leiter des Interdisziplinären Zentrums für Health Technology Assessment (HTA) und Public Health der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und einer der Projektleiter von digiDEM Bayern. Gefördert wird digiDEM Bayern vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege (StMGP).

Sensibilisierung für Demenz

Bei einer demenziellen Erkrankung ist es wichtig, dass die Diagnose möglichst zeitgerecht gestellt wird. Menschen mit kognitiven Einschränkungen und ihre Angehörigen erhalten auf diese Weise frühzeitig Gewissheit und lernen, mit den Krankheitssymptomen umzugehen. Des Weiteren können Behandlungs- und Unterstützungsmöglichkeiten früher in die Wege geleitet werden.

Deshalb rät Peter Kolominsky-Rabas: "Wer gut informiert ist und seinen Wissenshorizont erweitert, achtet besser auf seine eigene Gesundheit und die Gesundheit anderer." Er weiß: "Mehr Gesundheitswissen führt zu mehr Sensibilisierung für Demenz. Menschen sind dann achtsamer im Umgang mit sich selbst, mit nahen Angehörigen und mit ihrem Umfeld und beginnen, Risikofaktoren zu reduzieren.“

Dazu gehört zum Beispiel, den Lebensstil umzustellen oder sich mit Demenz-Früherkennung zu beschäftigen. Peter Kolominsky-Rabas ergänzt: „Ein hohes Wissen um die Herausforderungen von Demenz wirkt zudem der Stigmatisierung von Menschen mit Demenz entgegen und schafft eine größere gesamtgesellgesellschaftliche Akzeptanz für deren Lebenssituation.“

Auf wissenschaftlicher Grundlage

Der kostenfreie Wissenstest basiert auf den wissenschaftlichen Erkenntnissen einer Gruppe von Forscher*innen von der Washington University in St. Louis, USA. Er umfasst 30 Fragen, zum Beispiel aus den Bereichen Risikofaktoren, Pflege und Betreuung sowie Symptome oder Krankheitsverlauf. Wer die Fragen mit "richtig" oder "falsch" beantwortet, erhält jeweils eine wissenschaftlich untermauerte Begründung sowie eine ausführliche Übersicht über das Gesamtergebnis.

Der leicht verständliche Test dauert zirka 15 Minuten und steht in Deutsch, Englisch, Türkisch, Russisch und Arabisch zur Verfügung. "Mit dem Demenz-Fragebogen möchten wir dazu beitragen, Wissen über die komplexe Erkrankung zu vermitteln und die Demenzkompetenz aller zu stärken," fasst Peter Kolominsky-Rabas zusammen.

Mehr Infos gibt es auf der digiDEM-Homepage https://digidem-bayern.de

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