Die Titelverteidiger rocken den Erlanger Triathlon

1.8.2016, 14:00 Uhr
Die Titelverteidiger rocken den Erlanger Triathlon

Auf der Radstrecke hat Tobias Heining kurz überlegt. Soll er es auf ein Laufduell ankommen lassen? Lieber nicht. Also zog er an der zweiten Steigung mit seiner Rennmaschine davon. „Ich habe eine Lücke gerissen.“ Seine Verfolger auf der kurzen Distanz, Rodrigo Nebel und Marcus Schattner, kamen nicht nach. Der vierte Sieg in Serie war sicher.

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Zugegeben, ganz so leicht war es natürlich nicht. Heining kämpfte mit Oberschenkelproblemen. „Seit dem Challenge in Roth“, sagt der Nürnberger vom TSV Altenfurt. Dort hat er vor zwei Wochen 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radeln und einen Marathon in 8:26:43 Stunden als Gesamt-Zehnter überstanden. Eine Woche später hat Heining zudem den Herzoman gewonnen. „Momentan läuft es einfach. Roth war die Krönung. Seither habe ich beim Sport immer ein Lächeln auf den Lippen.“

Die Titelverteidiger rocken den Erlanger Triathlon

Andere würden sich nach einer Langdistanz drei Wochen auf die Couch legen, der 27-Jährige aber hat einfach weiter gemacht. „Meine Radform ist Bombe. Im Schwimmen läuft es.“ Donnerstag war er noch beim Physiotherapeuten, der hat den Oberschenkel zumindest für die Kurzstrecke wieder zusammengeflickt.

In Erlangen lag Heining von Beginn an in Führung, krabbelte nach 21:54 Minuten als Erster aus dem Main-Donau-Kanal. Nach 1:03:59 Stunden auf dem Rad waren die elf Kilometer Laufen dann das Schwerste. „Das war zäh.“ Der Vorsprung aber hat gereicht. Im Ziel wirkte der Nürnberger fit, nur die Blasen an den schmalen Füßen zeugten von den Leiden auf der Strecke. Ausheilen können sie aber auch jetzt nicht. Heining startet am kommenden Wochenende in der Triathlon-Bundesliga. Es ist sein vierter Wettkampf-Sonntag in Folge.

Eine Frau unter Männern

Vor dem Start hatte sich Lena Gottwald mit den Besten auf der Kurzdistanz abgesprochen. Beim Schwimmen wollten sie zusammen bleiben. Für die 20-Jährige war es also keine Überraschung, als sie nach 22:13 Minuten als Fünfte aus dem Wasser kam – als Gesamt-Fünfte.

Nur vier Männer waren über die 1500 Meter schneller. Die zweite Frau war mehr als zwei Minuten langsamer. „Das hat super geklappt, weil es ein Neo-Verbot gab.“ Wenn das Wasser im Kanal mehr als 23,9 Grad warm ist, dürfen die Athleten nicht mit Anzug starten.

„Ich schaue schon auf die Männer“, sagt Gottwald. Was anderes blieb ihr dieses Jahr auch nicht übrig. Das war nicht immer so. „2015 sind wir zu zweit vom Rad gekommen.“ Diesmal allerdings hatte Gottwald in der Wechselzone um sich nur Männer. Zwar verlor sie auf deren Führungs-Trio, doch unter den besten zehn Startern war sie immer.

Langweilig war es ihr trotzdem nicht. In 2:21:45 Stunden war Gottwald 1,5 Kilometer geschwommen, 40 Kilometer mit dem Rennrad gefahren und elf Kilometer gelaufen. Am Ende war keine Frau schneller. Bald möchte die Sport-Studentin die Mitteldistanz in Angriff nehmen. „Ich bin noch jung, da habe ich Zeit, bis ich auf die Langdistanz gehe.“ Beim Challenge in Roth war Gottwald dennoch dabei. An der Strecke hat sie ihre Schwester angefeuert. Irgendwann ist es vielleicht umgekehrt.

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